21.03.2017 11:01:40

Original-Research: MS Industrie AG (von GBC AG):

^

Original-Research: MS Industrie AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu MS Industrie AG

Unternehmen: MS Industrie AG

ISIN: DE0005855183

Anlass der Studie: GBC Managementinterview

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Cosmin Filker

Die MS Industrie AG ist eine Industriegruppe, die mit ihren Beteiligungen

die Bereiche Ultraschalltechnik sowie Powertrain inklusive Elektromotoren

abdeckt. Vor allem ist die MS Industrie AG als Lieferant kompletter

Ventiltrieb-Systeme für schwere Dieselmotoren (Nutzfahrzeuge) bekannt, hier

beispielsweise für Daimler, MAN und MTU. Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat

mit dem Unternehmensvorstand Dr. Andreas Aufschnaiter über die

Geschäftsentwicklung sowie über die künftigen Potenziale der MS Industrie

AG gesprochen.

GBC AG: Herr Dr. Aufschnaiter, als Zulieferer für schwere Dieselmotoren

hängt die Nachfrage nach ihren Produkten in besonderer Weise von den LKW-

Zulassungszahlungen ab. Insbesondere die für MS Industrie AG wichtige

Absatzregion Nordamerika war im letzten Jahr von einem Einbruch der

Zulassungen bei den Class 8-Fahrzeugen geprägt. Wie schätzen Sie den US-

amerikanischen Markt ein?

Dr. Aufschnaiter: Die Entwicklung des letzten Jahres kann mit einem

Nachfragerückgang von -35% an unserem US-amerikanischen Standort schon als

extrem bezeichnet werden. Insbesondere im 2. Halbjahr waren die

ausgelieferten Stückzahlen sehr niedrig. Insgesamt konnte der

Umsatzrückgang in den USA über weite Teile des Jahres 2016 durch das

Wachstum in Europa und im Bereich der Ultraschalltechnik kompensiert

werden, allerdings nicht mehr im 4. Quartal 2016, so dass der gesamte

industrielle Umsatz des Jahres 2016 im Vergleich zum Vorjahr sich um ca.

-7% verringerte. Zuletzt konnten wir wieder sichtbar steigende LKW-

Bestellungen im NAFTA-Raum bei schweren Nutzfahrzeugen ('Class 8')

beobachten, nämlich von durchschnittlich 14.000 LKW pro Monat in den

Sommer- und Herbstmonaten auf durchschnittlich über 20.000 LKW pro Monat

seit November/Dezember 2016. Dieses Niveau liegt jedenfalls immer noch ca.

25% unter dem Rekordjahr 2015. Es zeichnet sich also eine schrittweise

Erholung ab.

GBC AG: Mit welcher Verzögerung würden sich die von Ihnen dargestellten

Erholungstendenzen in den USA bei der MS Industrie AG positiv bemerkbar

machen?

Dr. Aufschnaiter: Die Erfahrung vergangener Jahre zeigt, dass sich dies für

uns mit einem Zeitversatz von etwa 6 Monaten wieder belebend auswirken

sollte. Dennoch planen wir zunächst mit einer niedrigen Grundauslastung, da

wir die Ausbringung jederzeit flexibel hochfahren können.

GBC AG: Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr war das GuV-Bild der MS

Industrie AG von unterschiedlichen Sondereffekten beeinflusst. Maßgeblich

war hier unter anderem der Umzug des 'Powertrain'-Segments in das neue

Produktionsgebäude in Trossingen verantwortlich. Sind alle diesbezüglichen

Maßnahmen abgeschlossen oder werden in 2017 noch Sondereffekte sichtbar

werden?

Dr. Aufschnaiter: Der Umzug der Powertrain-Sparte von Spaichingen in den

Neubau in Trossingen zog sich in Stufen von Dezember 2015 bis Juni 2016

hin. Mehr als 100 schwere Produktionsmaschinen mussten verlagert und wieder

eingefahren werden. Diese wesentliche Maßnahme verursachte erhebliche

einmalige externe und interne Mehraufwendungen und ist erfreulicherweise

komplett und erfolgreich abgeschlossen. Auch andere Sondereffekte, welche

zum Teil noch aus dem Jahr 2015 begründet waren, konnten beendet werden.

Für 2017 sind keinerlei Sondermaßnahmen geplant bzw. aktuell keine

Sondereffekte absehbar.

GBC AG: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die mit einem Kupon in Höhe von

7,25% ausgestattete MS-Unternehmensanleihe planmäßig zurückgeführt. Wir

gehen davon aus, dass dadurch insgesamt die Finanzierungskosten deutlich

reduzieren werden. Welche positiven Auswirkungen ergeben sich hieraus auf

das Finanzergebnis?

Dr. Aufschnaiter: Mit und nach Rückzahlung der MS Spaichingen Anleihe zum

15. Juli 2016 konnten wir die langfristige Finanzierung gemeinsam mit

unseren Hausbanken zu attraktiven Konditionen neu strukturieren. Auf einer

Ganzjahresbasis kalkulieren wir mit Zinseinsparungen von rund 1,3 Mio.

Euro. Effekte aus einer geplanten weiteren Reduktion der Nettoverschuldung

könnten sich zusätzlich positiv auswirken.

GBC AG: Neben dem Powertrain-Bereich deckt die MS-Gruppe auch den Bereich

der Ultraschalltechnik (Ultrasonic Technolgy Group) ab. Können Sie diesen

Geschäftsbereich kurz skizzieren, vor allem vor dem Hintergrund der neu

eingeführten Serienmaschinen?

Dr. Aufschnaiter: Das Schweißen und Stanzen thermoplastischer Kunststoffe

mittels Ultraschall-Maschinen zählt zu dem technologischen Kern-Know-How

der MS Gruppe. Seit über 25 Jahren beliefern wir weltweit die gesamte PKW-

Industrie und deren Zulieferer mit Sondermaschinen zur präzisen Herstellung

von Außen- und Innenraumteilen. Darüber hinaus kommt diese Technik

zunehmend in anderen Branchen zum Einsatz, wie z.B. in der

Verpackungsindustrie und der Medizintechnik. Mit den im Oktober 2016 dem

Markt neu vorgestellten MS Serienmaschinen auf 4.0-Basis der Marke

'soniTop' sind wir für unsere Kunden nun ein vollstufiger Ultraschall-

Anbieter für jede Art von Applikationen geworden. Daher versprechen wir uns

die stringente Fortführung unseres organischen Wachstums auf Basis des

breiteren Sortiments an Maschinen und technischen Lösungen.

GBC AG: Hr. Dr. Aufschnaiter, wann könnten Dividendenausschüttungen auch

ein Thema für die MS Industrie AG sein?

Dr. Aufschnaiter: Wie bereits auf der Hauptversammlung im Sommer 2016

kommuniziert, streben wir den Einstieg in eine Dividendenpolitik im Jahr

2018 an. Dies unter Berücksichtigung der weiteren Wachstumserfordernisse

und der nationalen und internationalen Marktchancen in unseren beiden

Geschäftsfeldern.

GBC AG: Herr Dr. Aufschnaiter, wo sehen Sie die MS-Gruppe in fünf Jahren?

Dr. Aufschnaiter: Mit unserer Strategie verfolgen wir ein weiteres

internationales Wachstum entlang der MS-Kernkompetenzen Powertrain- und

Ultraschalltechnik unter Berücksichtigung der Megatrends. Dies könnte in

Zukunft auch durch ein anorganisches Wachstum verstärkt werden, sofern sich

passende Opportunitäten auftun. In jedem Fall spielt die permanente

Produkt- und Prozessinnovation dabei eine zentrale Rolle. Also, in 5

Jahren soll die MS Industrie Gruppe mit über 300 Mio. Euro Umsatz größer

und noch stabiler auf dem Fundament weitgehend selbständiger und

profitabler Werke sein. Die Marke 'MS' soll bei unseren Kunden in erster

Linie für Präzision, Innovation und Zuverlässigkeit stehen.

GBC AG: Herr Dr. Aufschnaiter, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/14885.pdf

Kontakt für Rückfragen

Jörg Grunwald

Vorstand

GBC AG

Halderstraße 27

86150 Augsburg

0821 / 241133 0

research@gbc-ag.de

++++++++++++++++

Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,5b,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:

http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm

+++++++++++++++

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

°

Analysen zu MS Industrie AGmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

MS Industrie AG 1,42 2,16% MS Industrie AG