Teure Beteiligung 04.10.2018 20:45:00

OMV kauft sich ins Urengoy-Gasfeld mit Cash ein - Kein Asset-Swap - Aktie gefragt

OMV kauft sich ins Urengoy-Gasfeld mit Cash ein - Kein Asset-Swap - Aktie gefragt

Am Mittwoch haben sich OMV und GAZPROM auf eine Kaufvariante verständigt. Die finalen Dokumente sollen Anfang 2019 unterzeichnet werden, teilte die OMV am Mittwochabend mit.

Eine Bezahlung des 24,98-prozentigen Anteils am dortigen Achimov-IV/V-Projekt wird die OMV jedenfalls einen Milliarden-Betrag kosten, vergleicht man den Deal mit bisherigen Transaktionen. Eine "Bezahlung" mit 38,5 Prozent der OMV Norge, wie dies OMV und GAZPROM ursprünglich seit 2016 geplant hatten, kommt nicht zustande, Oslo hatte sich von Anfang an gegen einen derartigen Asset-Tausch gewehrt.

"Die OMV wird mit GAZPROM jetzt eine finanzielle Lösung ansteuern", sagte OMV-Chef Rainer Seele am Abend in St. Petersburg zur APA. Man werde nicht mehr von einer Entscheidung Norwegens abhängig sein, sondern direkt mit dem russischen Partner verhandeln und auf Basis einer Finanztransaktion den Einstieg in dieses große Gasfeld bekommen, so Seele. Es sei nur noch in Russland ein Genehmigungsprozess nötig.

Mit dem Einstieg beim - noch dazu vergleichsweise kosteneffizienten - Achimov-Projekt erhält die OMV nach früheren Angaben Reserven von 560 Mio. Barrel Öl-Äquivalent (boe), was dem Fünffachen der OMV-Produktion des Jahres 2016 entsprach. Das Feld ermögliche eine zusätzliche Tagesproduktion von 70.000 bis 80.000 boe/d, eine Steigerung um 20 Prozent auf jetziger Basis, sagte der OMV-Chef heute.

Die finale Vereinbarung - auch zum Kaufpreis - solle bis zum ersten Quartal 2019 erzielt sein, sagte Seele. In einer OMV-Aussendung ist von einem "in guter Absicht zu verhandelnden Kaufpreis" die Rede. Das heutige "Basic Sale Agreement" ersetzt demnach das "Basic Agreement" von OMV und GAZPROM von 14. Dezember 2016, das noch einen möglichen Asset-Tausch - Urengoy-Einstieg gegen OMV-Norge-Beteiligung - vorgesehen hatte.

Voriges Jahr hatte die OMV eine, gemessen an den Vorräten, etwa ebenso große Transaktion fixiert - und zwar den Kauf eines 24,99-Prozent-Anteils am Erdgasfeld Juschno Russkoje, ebenfalls in Westsibirien. Dieser Deal fügte dem OMV-Portfolio 580 Mio. boe Reserven und 100.000 boe Tagesproduktion hinzu. Einschließlich der vereinbarten Anpassungen beim Closing musste die OMV dafür 1,719 Mrd. Euro berappen.

Durch jüngste Zukäufe in Neuseeland und Südostasien erreicht die OMV ihr bisheriges Produktionsziel von 500.000 boe/d für 2020 schon heuer, also zwei Jahre früher, sagte Upstream-Vorstand Johann Pleininger im September.

Die OMV-Aktie beendete den Donnerstagshandel 1,42 Prozent im Plus bei 49,91 Euro.

APA

Weitere Links:


Bildquelle: Manfred Segerer/OMV,Tupungato / Shutterstock.com

Analysen zu GAZPROMmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

OMV AG 41,44 1,57% OMV AG