07.08.2021 12:47:38

OLYMPIA: Notizen von den Olympischen Spielen in Tokio

TOKIO (dpa-AFX) - Notizen von den Olympischen Spielen in Tokio

SENSE: Auch kurz vor dem Ende der Olympischen Spiele haben wieder Menschen am Olympiastadion gegen das Mega-Event protestiert. Rund ein Dutzend Personen versammelte sich vor dem Japan Olympic Museum. Sie kritisierten mit Megafonen Olympia angesichts der Corona-Pandemie unter anderem als Treiber für Infektionen. Ein Totenkopf samt Sense war auf einem Aufsteller montiert. "Haltet es einfach auf", stand auf einem Pappschild geschrieben. "Nein", stand auf einem anderen, das zudem das rot durchgestrichene Gesicht von Thomas Bach, dem IOC-Präsidenten, zeigte. Der Protest lief friedlich ab.

PAPA: Auch bei der Siegerehrung gab Deutschlands erfolgreichster Kanute Ronny Rauhe den Ton an. Auf sein Kommando fasste sich der Kajak-Vierer nach dem Olympia-Triumph in Tokio an den Händen und sprang glückselig auf das Podium. Nach seinem letzten großen Rennen hängte der 39-Jährige den Team-Kollegen Max Rendschmidt, Tom Liebscher und Max Lemke die Goldmedaille um den Hals. "Das war ein krönender Abschluss. Die Jungs haben es mir einfach gemacht. Ich danke allen, die dahinter stehen und vor allem meiner Familie", sagte der Potsdamer. "Den richtigen Schlusspunkt setzen wir heute Abend. Er wird nicht mehr aus dem Weinen herauskommen. Manche sagen, er ist der Papa von dem Boot", sagte Bundestrainer Arndt Hanisch. "Er ist einfach ein cooler Mensch, ein cooler Typ. Wir werden ihn vermissen."

BIER: Eine Frustfeier nach dem verlorenen Olympia-Finale hat Australiens Hockey-Männern mächtig Ärger eingebracht. Mehrere Spieler hätten sich im olympischen Dorf vorerst in Quarantäne begeben müssen und sollen Tokio mit dem nächstmöglichen Flug verlassen, teilte das Internationale Olympische Komitee mit. Die betroffenen Athleten waren in der Nacht nach ihrer Endspiel-Niederlage gegen Belgien in einem Supermarkt außerhalb des Sportler-Dorfs gewesen und hatten damit gegen die Corona-Regeln verstoßen. Mehrere hatten Bier gekauft.

BLUT: Die italienische Karateka Silvia Semeraro hat in ihrem Olympia-Vorrundenkampf in Tokio gegen die Türkin Meltem Hocaoglu Akyol am Samstag eine Kopfverletzung erlitten. Die Wunde blutete so stark, dass die 25-Jährige für die verbleibenden elf Sekunden des Duells ihr Oberteil wechselte und mit einem Kopfverband weiterkämpfen musste. Zudem waren Teile der Matte so blutverschmiert, dass sie von Helfern ausgetauscht wurden. Semeraro gewann den Kampf in der Gewichtsklasse über 61 Kilogramm letztlich zwar dennoch mit 9:4. Den Einzug ins Halbfinale in der Disziplin Kumite verpasste sie mit ihren insgesamt zwei Siegen und zwei Niederlagen in der Gruppenphase aber.

EIS: Die Olympia-Organisatoren in Tokio haben für das Speerwerfen mit Favorit Johannes Vetter eine besondere Maßnahme ergriffen. Mit zahlreichen Eisbeuteln unter weißen Handtüchern wurde der Anlauf im Olympiastadion gekühlt. Die Aktion dürfte Vetter besonders freuen: Der Weltmeister von 2017 hatte zuletzt sichtlich Probleme weichen Anlaufböden. Der 28-Jährige gilt als Werfer, der viel von seiner Kraft lebt und deshalb einen harten Untergrund benötigt.

HEISS: Die Marathon-Wettbewerbe werden in Sapporo ausgetragen. Doch die 42,195 Kilometer in der Winterspielestadt von 1972 boten bei den Frauen das extreme Gegenteil dessen, was von einem Ort zu erwarten wäre, in dem einst auf Eis und Schnee um Medaillen gekämpft wurde. Es herrschen klimatische Bedingungen, über die selbst Kenias Wunder-Marathonläufer Eluid Kipchoge stöhnte: "Wir werden alle in der gleichen Bratpfanne schmoren." Auch die sechsplatzierte Deutsche Melat Kejeta sagte nach der Lauf-Tortur: "Es war unglaublich warm." Wohl wahr: Morgens um sechs war es 29 Grad Celsius heiß bei 80 Prozent Luftfeuchtigkeit./ujo/DP/zb

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