Verlust steigt weiter 11.11.2014 17:34:00

ÖVAG macht bis September 230 Millionen Euro Verlust

Im Jahr davor waren es um diese Zeit 67 Millionen Euro Verlust gewesen. Die ÖVAG - die beim europäischen Bankenstresstest wieder durchgefallen ist - wird demnächst zerschlagen. Der "gute" Teil wandert in die Volksbank Wien-Baden, der Rest wird zur Bad Bank. Nach der Teilung bis Mitte 2015 wird die ÖVAG in ihrer bisherigen Form vom Markt verschwinden. Im nächsten Dreivierteljahr wird die teilstaatliche Problembank zerschlagen und abgewickelt.

Am Dienstag meldete die Bank ihre Neunmonatszahlen 2014: Von Jänner bis September erreichte der Konzern-Nettoverlust 229,5 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es um diese Zeit 66,8 Millionen Euro Konzernverlust gewesen. Das Gros der Verluste war im ersten Halbjahr angefallen, damals lag der Nettoverlust im Konzern bei 185,8 Millionen Euro - unter anderem wegen der Belastungen aus der defizitären Rumänien-Tochter, die bis Ende 2015 verkauft sein muss.

Keine bösen Überraschungen mehr birgt indes ein längerer Bewertungsstreit mit der russischen Sberbank. Hier ist mittlerweile ein Vergleich wirksam geworden. Die Sberbank hatte der ÖVAG 2012 deren damaliges Ostbankennetzwerk (VBI, ausgenommen Rumänien) abgekauft. Danach befanden die Russen, die ÖVAG hätte die Aktiva zum Verkauf zu hoch bewertet. Im November 2013 klagte die Sberbank die Österreicher deswegen beim Internationalen Schiedsgerichtshof.

"Im Verhandlungsweg konnte im April 2014 das Zurückziehen der Klage beim Internationalen Schiedsgerichtshof erreicht werden", hob die ÖVAG nun auch im Quartalsbericht vom Dienstag hervor.

Zu den Bilanzzahlen: Von Anfang Jänner bis Ende September 2014 hat die ÖVAG durch weiteren Abbau ihre Bilanzsumme um 5 Mrd. Euro auf 15,9 Mrd. Euro reduziert.

Der Zinsüberschuss lag nach drei Quartalen mit 161 Mio. Euro rund 10 Mio. über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Risikovorsorge belief sich auf 42 Mio. Euro, 8 Mio. weniger als vor Jahresfrist. Der Verwaltungsaufwand blieb mit 195 (193) Mio. Euro fast gleich. Der Personalstand sank gegenüber dem Ultimo 2013 um 376 auf 1.477 Leute. Davon sind 427 nicht in Österreich tätig. Verkauft wurden zuletzt Leasinggesellschaften in Polen und Rumänien sowie die Volksbank Malta.

Gestern hat die ÖVAG, die beim diesjährigen europäischen Stresstest durchgefallen ist, ihre aktualisierten Abwicklungspläne an die Aufsicht übermittelt. Letzten Freitag fielen im Volksbankensektor Grundsatzbeschlüsse, nach denen die derzeit noch 41 regionalen Volksbanken auf künftig acht große regionale Volksbanken zusammenfusioniert werden, im wesentlichen auf eine pro Bundesland mit Ausnahme des Burgenlands.

Ein paar kleinere Volksbanken sträuben sich gegen die Fusionsvorgaben, zum Ärger von Wien, aber auch der Bankenaufsicht. Die Volksbank Osttirol-Westkärnten hat gestern Abend offiziell verkündet, selbstständig bleiben zu wollen, also nicht mit der Volksbank Kärnten fusionieren zu wollen. Dass die Abweichler damit aus dem Volksbankenverbund fliegen, sieht Hansjörg Mattersberger, Vorstandschef der Volksbank Osttirol-Westkärnten nicht so: "Wir wollen nicht aus dem Sektor raus", sagte er am Dienstag zur APA. Es gebe "Gespräche, das auf dem Kooperationsweg zu lösen.

rf/cs

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