Auch heuer rot |
28.03.2013 09:13:00
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ÖVAG macht 2012 rund 131 Millionen Euro Verlust
Operativ war die Bank auch im Konzernabschluss (IFRS) rot. Für das laufende Geschäftsjahr 2013 werde ebenfalls ein negatives operatives Konzernergebnis erwartet, berichtete die Bank am Vormittag. Wegen Bilanz-Sondereffekten in hoher dreistelliger Millionenhöhe (unter anderem Effekte des Kapitalschnitts) samt Sonderertrag aus einem 183 Millionen Euro schweren Hybridanleiherückkauf steht in der Konzernbilanz 2012 dennoch ein positives Nettoergebnis von 312,6 Millionen Euro. 2011 hatte es da annähernd Milliardenverlust (konkret -959 Millionen Euro) gegeben.
In der AG hatte die ÖVAG für das Jahr 2011 nach damaligen riesigen Abschreibungen auf Ostbanken und Griechenland-Papiere 1,36 Milliarden Euro AG-Verlust aufgehäuft. Um zu überleben, musste ein Kapitalschnitt her, der auch die Steuerzahler hunderte Millionen kostete. Im April war der rettende Staatseinstieg mit frischem Geld und rund 43 Prozent Kapitalanteil besiegelt.
Auf EU-Geheiß muss die ÖVAG dramatisch zurückgefahren werden, bis Ende 2017 gilt ein Ausschüttungsverbot. "Derzeit ist die ÖVAG de facto eine Abbaubank, die so gut wie ihr gesamtes Eigengeschäft im In- und Ausland beenden muss", sagte Bankchef Stephan Koren zur Jahrespressekonferenz. "Zahlreiche Beispiele zeigen, dass solche Abbauprozesse oft mit erheblichem Kapitalverzehr verbunden sind". Deshalb ist im Abbau bei der ÖVAG Eile geboten. Die Gesundung der redimensionierten Bank selbst werde Zeit brauchen.
Voriges Jahr hat die ÖVAG Milliardenrisiken von den Büchern bekommen. Sie hat auch ihren vormaligen Milliardenbestand an Absicherungsinstrumenten (CDS, Credit Default Swaps) deutlich reduziert. Wie die Bank am Donnerstag zur Jahrespressekonferenz mitteilte, wurde die CDS-Nettoposition von 1,6 Milliarden Euro auf 0,3 Mrd. Euro abgebaut.
Ergebniswirksam sei dies sowohl in der Einzelbilanz (+115 Millionen Euro) als auch in der IFRS-Konzernbilanz (+63 Millionen Euro) des Jahres 2012. Stark zurückgefahren hat die Bank letztes Jahr auch ihre Positionen in riskanten ABS-Papieren (Asset Backed Securities).
Anfang des Jahres 2012 hat die ÖVAG ihre Ostbankentochter VBI (9 Banken) an die russische Sberbank verkauft. In zwei Tranchen wurden danach Assets der früheren Niederlassung in Frankfurt verkauft, die letzte im Dezember. Abgestoßen wurde zudem das Containerleasinggeschäft. Die Bilanzsumme ist mit diesen Schritten gemäß Restrukturierungsauflagen voriges Jahr stark gesunken, nämlich um 13,5 Milliarden Euro auf 27,7 Milliarden Euro.
rf/ggr/ivn
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