Internationalität |
27.09.2022 14:37:00
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Österreichs internationale Wirtschaftsverflechtung nimmt zu
Methodisch fußt die Teilstudie auf einer multiregionalen Input-Output-Analyse. Betrachtungszeitraum waren die Jahre 2010 bis 2019. Ziel der Studie war es, die volkswirtschaftlichen Effekte durch die Tätigkeit internationaler Unternehmen abzubilden.
Insgesamt 1,17 Millionen Arbeitsplätze wurden der Studie zufolge in der vergangenen Dekade von internationalen Unternehmen geschaffen oder gesichert. Das entspricht einem Anteil von 26 Prozent aller Arbeitsplätze. Auch die Beteiligungen und Investitionen ausländischer Unternehmen bescherten dem Staat zusätzliche Einnahmen, durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge etwa. Diese belaufen sich auf durchschnittlich 35,8 Mrd. Euro pro Jahr.
Einen besonders hohen Anteil haben internationale Unternehmen in Österreich an den Investitionen für Forschung und Entwicklung (F&E) und am Export. Diese machen hierzulande zwar nur 3,3 Prozent aller Unternehmen aus, aber sind für 51,2 Prozent der Unternehmensausgaben für Forschung und Entwicklung verantwortlich und beschäftigen rund 40 Prozent des F&E-Personals in Unternehmen. Der Anteil an exportierten Gütern und Dienstleistungen von internationalen Unternehmen ist mit 42 Prozent rund doppelt so hoch wie der österreichische Durchschnitt von 24 Prozent.
Auch internationale Fachkräfte tragen den Berechnungen des IHS zufolge wesentlich zur heimischen Wertschöpfung bei. Rund 10 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (38,7 Mrd. Euro) entfallen auf diese Arbeitskräfte. Am stärksten profitiert von dieser Wertschöpfung Wien (33 Prozent), gefolgt von Nieder- und Oberösterreich (jeweils 14 Prozent). In einzelnen Branchen, wie im IT-Bereich, verdoppelte sich in der vergangenen Dekade die Zahl internationaler Fachkräfte. Insgesamt stieg die Zahl der internationalen Fachkräfte von 2010 bis 2019 um 89 Prozent.
Hochqualifizierte internationale Fachkräfte sollen mit der Rot-Weiß-Rot-Karte nach Österreich geholt werden, die eine befristete Niederlassung und einen unbeschränkten Arbeitsmarktzugang ermöglicht. "Die Rot-Weiß-Rot-Karte ist unser Mittel, um qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten zu bringen. Hier geht es um schnellere und leichtere Verfahren, um Fachkräfte nach Österreich zu holen", sagte Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) bei der Pressekonferenz. Die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte tritt mit 1. Oktober in Kraft.
Auch internationale Filmproduktionen, bei denen Teile in Österreich entstehen, tragen zur heimischen Wertschöpfung bei. In den vergangenen fünf Jahren ist damit ein Umsatz von 1,1 Mrd. Euro und eine Bruttowertschöpfung von 380 Mio. Euro einhergegangen. Bei bisherigen internationalen Filmprojekten wurden pro Woche rund 1,1 Mio. Euro in Österreich ausgegeben. Das geht aus Berechnungen des Consultingunternehmens paul und collegen hervor, die den Wertschöpfungseffekt internationaler Filmproduktionen in Österreich von 2017 bis 2022 analysiert haben. Ein neues Filmstandortgesetz soll demnächst in Begutachtung geschickt werden.
Bei allen Berechnungen wurden jeweils direkte, indirekte und induzierte Effekte berücksichtigt. Direkte Effekte entstehen bei den betrachteten Unternehmen selbst, indirekte Effekte sind bei den vorleistenden Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zu beobachten und induzierte Effekte berücksichtigen Konsum und Investitionen, die damit verbunden sind.
sag/ivn
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