29.06.2015 11:23:00
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Österreichs Industrie belebt sich trotz Griechenland-Krise
Mehr Aufträge - vor allem aus dem europäischen Ausland - würden für eine solide Produktionsausweitung der heimischen Industriebetriebe sorgen, erklärten die Experten der Bank Austria am Montag in einer Aussendung. Sie erwarten für das laufende Jahr 2015 einen Produktionsanstieg um zwei Prozent. Jedoch würden anziehende Einkaufspreise die Ertragssituation der Betriebe belasten - und der Beschäftigungsabbau in Österreichs Industrie setze sich fort.
Die Unsicherheit rund um Griechenland könnte zwar kurzfristig die Märkte und die Stimmung der Wirtschaft belasten, so Chefökonom Stefan Bruckbauer, "eine Rückkehr der Eurokrise von 2011/12 ist jedoch extrem unwahrscheinlich". Daher werde sich die Erholung der heimischen Wirtschaft im zweiten Halbjahr fortsetzen können.
Begründet wird diese optimistische Sicht von Bruckbauer mit den inzwischen getroffenen Maßnahmen im Euroraum, allen voran das OMT-Anleihekauf-Programm der EZB, mit dem die Europäische Zentralbank bei Anzeichen einer Ansteckung eines anderen Landes sofort mit Staatsanleihekäufen reagieren könnte. Dieses Mittel sei 2011/12 noch nicht zur Verfügung gestanden. Zudem habe sich die Budgetsituation in den meisten Euroländern inzwischen deutlich verbessert.
Dass die EZB den Ela-Notfallskredit-Rahmen am Sonntag nicht weiter ausgeweitet hat, hatte Bruckbauer am selben Tag gegenüber der APA als nicht dramatisch bezeichnet. Er verwies darauf, dass die Griechen schon jetzt kaum noch Geld auf ihren Konten hätten. Ende Mai betrugen die täglich fälligen Sichteinlagen laut Bruckbauer nur noch 7 Mrd. Euro, nun seien die Konten höchstwahrscheinlich noch viel leerer, so der Experte am Sonntag. Seit Montag sind die Hellas-Banken ja für mindestens eine Woche lang geschlossen und es gelten Kapitalverkehrskontrollen.
(Schluss) sp/phs
WEB http://www.bankaustria.at
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