14.11.2016 09:01:00
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Österreich Letzter bei Telekom-Investitionen in 21 Industriestaaten
Die Schlusslicht-Position Österreichs verschärft en Rückstand bei der Infrastruktur, wie das Wifo am Montag in einer Aussendung erklärte. "Vor allem für den ländlichen Raum wäre der Ausbau leistungsfähiger Datennetze wichtig", so Wifo-Experte Klaus Friesenbichler: "Dass leistungsfähige Datennetze nur eingeschränkt verfügbar sind, bedeutet einen Standortnachteil für Österreich."
Falls die Investitionstätigkeiten in dem Bereich weiter so verhalten blieben, werde dieser in den nächsten Jahren noch größer. Für viele Unternehmen seien bestimmte Regionen im ländlichen Raum durch die niedrigen Durchdringungsraten weniger attraktiv. Es bleibe abzuwarten, ob die sogenannte Breitbandmilliarde zusätzliche Investitionen bringe.
Als Nachteil sieht Friesenbichler die bisher fehlende strategische Entscheidung, wie der Telekom-Sektor in Österreich ausgestaltet sein solle. Das jetzige Hybridmodell zwischen staatlich und privatwirtschaftlich dominierten Modellen berge Unsicherheiten für alle Akteure und verzögere den Netzausbau, so der Experte. Um Planungssicherheit zu gewährleisten, sollten die wirtschaftspolitischen Absichten rasch geklärt werden.
In Europa vorn lag bei den Telekom-Investments im Zeitraum 2005-13 laut Wifo-Studie die Schweiz mit einer Quote von 0,51 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, gefolgt von Dänemark (0,43 Prozent) und Italien (0,42 Prozent). Außereuropäisch platzierte sich Neuseeland (0,61 Prozent) ganz vorn, gefolgt von Australien (0,60 Prozent), Südkorea (0,57 Prozent), Kanada und den USA (beide 0,52 Prozent). Schwacher Trost: Auch Großbritannien (0,24 Prozent) und Deutschland (0,25 Prozent) sind kaum besser als Schlusslicht Österreich.
Auch im Pro-Kopf-Vergleich waren die heimischen Telekom-Investments im untersuchten Zeitraum niedrig. Um den EU-Schnitt zu erreichen, müssten sie um etwa 30 Prozent steigen, hat der Wifo-Experte errechnet - um den Wert der USA zu erreichen, müssten sie sogar um 280 Prozent klettern. "Mit den niedrigen Investitionen in den Sektor gehen in Österreich auch niedrige Durchdringungsraten einher", so der Experte. "Vor allem im Segment der höchsten Übertragungsraten tut sich eine Kluft zu vielen Vergleichsländern auf."
(GRAFIK 1233-16) (Schluss) sp/snu
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