Schwache Konjunkturimpulse 29.08.2014 07:01:00

OeNB kappt BIP-Prognose 2014 auf 0,9 Prozent

Schwache Konjunkturimpulse von der Inlandsnachfrage, eine geringe Exportdynamik nach Deutschland sowie kein Anstieg bei den Investitionen hätten zur Revision der Prognose vom Juni geführt, sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny in Alpbach.

Trotz schwacher Konjunktur rechnet die Nationalbank nur mit "geringem zusätzlichen Konsolidierungsbedarf" für den Staatshaushalt. Das prognostizierte Budgetdefizit soll laut OeNB 2014 bei minus 2,5 Prozent liegen. Die Reorganisation der Krisenbank Hypo Alpe Adria, der Wegfall der Mobilfunklizenz-Einnahmen und die schwache Konjunktur würden das Budgetdefizit stark verschlechtern. Ohne Bankenhilfe läge das Minus bei nur 1,1 Prozent. Das Steueraufkommen sei heuer "ziemlich stark", erklärte Nowotny. Der Schuldenstand soll heuer voraussichtlich - vor allem wegen der Hypo Alpe Adria - auf über 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen.

Für das vierte Quartal rechnet die OeNB mit einem Quartalswachstum von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dies sei ein "Unsicherheitselement" und das BIP-Wachstum Österreichs könnte "bei der Endabrechnung noch etwas geringer ausfallen", so Nowotny.

Zum Vergleich: Im Jahr 2011 ist Österreichs Wirtschaft mit 2,9 Prozent gewachsen, 2012 mit 0,7 Prozent und 2013 mit 0,3 Prozent.

Die Ukraine/Russland-Krise hat sich laut dem OeNB-Gouverneur noch nicht sonderlich auf die BIP-Prognose ausgewirkt. "Die wirkliche Musik für Österreichs Wirtschaft spielt in Deutschland."

Nowotny verteidigte erneut das Osteuropa-Engagement der österreichischen Banken."Wir sehen das prinzipiell als richtige Entscheidung, aber generell muss es einen strategischen Prozess der Umorientierung geben." Früher sei nur auf Marktanteile geschielt worden, heute müsse ökonomisch sinnvoll entschieden werden. Wenn man das Gefühl habe, es gebe langfristige Probleme, müsse man die Konsequenzen ziehen.

Investitionsstopps wegen der Ukraine/Russland-Krise würden mittelfristig Effekte auf die Raiffeisen Bank International (RBI) und UniCredit Bank Austria in Russland haben. In der krisen-und kriegsgeschüttelten Ukraine würden für die Banken "Verluste auflaufen".

cri/ggr

Weitere Links:

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!