13.01.2017 11:39:00

OeNB: Höhere Rohstoffpreise treiben Inflation nach oben

Höhere Rohstoffpreise sorgen für einen Anstieg der Inflation, erwartet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Einen Aufwärtsdruck könnte es durch höhere Ölpreise geben. "Aufgrund der Ende November 2016 beschlossenen Förderkürzung der OPEC ist das Risiko für die Inflationsprognose nach oben gerichtet", so die Notenbank am Freitag in einer Pressemitteilung.

Nach dem Anstieg der Inflationsrate - gemessen an dem für Europavergleiche dienenden HVPI (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) - seit August 2016 um 0,9 Prozentpunkte rechnet die OeNB nun für 2017 mit einer Inflationsrate von 1,5 Prozent. Im November 2016 hat der Verbraucherpreisanstieg bereits 1,5 Prozent betragen. Für das Gesamtjahr 2016 geht die OeNB von einer Inflationsrate von 0,9 Prozent aus, geht aus der Publikation "Inflation aktuell" hervor.

Für 2018 wird mit einer Beschleunigung auf 1,7 Prozent gerechnet, für 2019 auf 1,8 Prozent.

Für den Anstieg seit August sei vor allem die Preisentwicklung bei Rohstoffen ausschlaggebend, die insbesondere die Jahressteigerungsrate der Energiepreise kräftig erhöhte, so die OeNB in ihrer heutigen Mitteilung. Die Verteuerung der Rohstoffe habe über die Wertschöpfungskette mittlerweile auch zu einem Anstieg der Erzeugerpreise von Konsumgütern geführt. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten seien tendenziell weiter unterausgelastet.

Das Wachstum der Arbeitnehmerentgelte sei dagegen in den vergangenen Quartalen deutlich zurückgegangen und übe daher einen geringeren Preisdruck aus als zuvor. Die Gewinnquote der nichtfinanziellen Unternehmen habe sich auf einem historisch niedrigem Niveau stabilisiert.

Die beschlossen OPEC-Förderkürzung habe rasch zu einem deutlichen Ölpreis-Anstieg geführt. Mit der Umsetzung "muss 2017 mit einem Aufwärtsdruck auf die HVPI-Inflationsrate gerechnet werden", so die Nationalbank. Mittelfristig könnten die Ölpreise weiter steigen, wenn die Investitionsbereitschaft in die Erschließung neuer Öl- und Gaslagerstätten niedrig bleibe. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) seien in den kommenden Jahren weltweit zusätzliche Investitionen von 250 Mrd. Dollar (234,10 Mrd. Euro) nötig, um die zukünftige globale Energienachfrage zu decken.

(Schluss) itz/sp

WEB http://www.oenb.at/

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