15.11.2012 18:52:37

Ölpreise geben kräftig nach - Schwache US-Konjunkturdaten wirken nach

    NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag nach einem zunächst ruhigen Handel am späten Nachmittag kräftig abgerutscht. Der Ölmarkt habe mit einiger Verzögerung auf schwache US-Konjunkturdaten und einen Anstieg der Ölreserven in den USA reagiert, hieß es von Händlern. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete zuletzt 107,71 US-Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Dezember-Lieferung fiel um 1,36 Dollar auf 84,96 Dollar.

 

    "Die Ölpreise reagieren auf die schlechten Konjunkturdaten aus den USA", sagte ein US-Rohstoffexperte. Die schleppende US-Wirtschaft habe sich als der größte Belastungsfaktor für den Ölmarkt erwiesen. Vor allem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sorgten für eine negative Überraschung an den Finanzmärkten. Aber auch die Stimmung in den Unternehmen in der Region Philadelphia hatte sich im November unerwartet deutlich eingetrübt. Experten sprachen allerdings von einer teilweise starken Verzerrung der Daten durch den Hurrikan "Sandy".

 

    Im weiteren Handelsverlauf sorgte ein erneuter Anstieg der Ölreserven in den USA für weiteren Verkaufsdruck am Ölmarkt. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 1,1 Millionen Barrel auf 375,9 Millionen Barrel geklettert. Steigende Ölvorräte gelten als Hinweis auf eine schwache Nachfrage und haben in der Regel sinkende Ölpreise zur Folge.

 

    Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 106,21 Dollar. Das waren 24 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/he

 

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