Ökonomischer Ausblick |
04.12.2024 11:39:00
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OECD: Für 2025 leichte wirtschaftliche Erholung in Österreich erwartet
Zum Vergleich: In der OECD insgesamt - zu der mittlerweile gut drei Dutzend Länder gehören - soll es im kommenden Jahr und 2026 jeweils ein Wachstum von 1,9 Prozent geben. Für die G-20-Staaten wird ein Plus von 3,3 (2025) und 3,2 Prozent (2026) prognostiziert. Schlechter sind die Aussichten für die schwächelnde deutsche Wirtschaft: Sie kommt der Vorhersage zufolge über ein Wachstum von 0,7 Prozent im kommenden Jahr sowie einer Steigerung auf 1,2 Prozent 2026 nicht hinaus. In der Eurozone wird mit 1,3 und 1,5 Prozent ebenfalls etwas mehr erwartet als für Österreich und Deutschland.
Wifo und IHS zuletzt mit schwächerer BIP-Prognose
Weniger optimistisch gaben sich mit Blick auf die BIP-Entwicklung Österreichs im kommenden Jahr zuletzt noch die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS. Für 2025 prognostizierten sie ein reales Wirtschaftswachstum von 1,0 bzw. 0,8 Prozent nach zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. Ob diese Prognose halten wird, ist angesichts einiger Korrekturen in der jüngeren Vergangenheit offen. Die beiden Institute präsentieren ihre aktualisierte Konjunkturprognose für 2025 am 20. Dezember.
Die Inflation wird sich nach Einschätzung der OECD 2025 in Österreich wieder in der Nähe des Zielwerts der EZB von 2,0 Prozent einpendeln. Auch der Konsum der Haushalte dürfte, gestützt durch die aufgrund der Teuerung steigenden Nominallöhne, mittelfristig wieder etwas zulegen. Gleichermaßen werde die Investitionstätigkeit zunächst eingeschränkt bleiben und die Arbeitslosigkeit steigen, insbesondere in der kriselnden Industrie. Das Defizit im Staatshaushalt wird nach der Prognose auch 2025 noch über 3 Prozent des BIP betragen.
OECD: Strukturelle Herausforderungen angehen
Eine Gefahr für die Gasversorgung in Österreich sieht die OECD trotz bevorstehendem Ende des Transits von russischem Gas durch die Ukraine nicht. Sie rät dem Land aber generell, "sich an künftige Schocks anzupassen und strukturelle Herausforderungen anzugehen". Etwa könnte "eine Lockerung der Zugangsvoraussetzungen für bestimmte freiberufliche Dienstleistungen" zu einer "Wiederbelebung der Unternehmensdynamik" beitragen.
Auch langfristige Trends wie den demografischen Wandel gelte es für die Entwicklung des Arbeitsmarkts im Auge zu behalten. Bessere Rahmenbedingungen bzw. Anreize sollten auch für Frauen gesetzt werden, um ihnen Vollzeitarbeit zu erleichtern. Ganz allgemein könnte "nachhaltiges Wachstum" durch eine Verlagerung der Besteuerung auf Arbeit hin zu anderen Grundlagen, einschließlich Vermögen, gefördert werden, heißt es in dem Papier.
tpo/tsk
APA
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