16.11.2014 12:27:31

Nun droht auch die EVG mit Bahnstreik - Zeitung

   Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn könnte es trotz der Annäherung an die Lokführergewerkschaft GDL bald wieder Streiks geben. Nun droht auch die Eisenbahnergewerkschaft EVG mit einem Ausstand. Alexander Kirchner, Vorsitzender der konkurrierenden Bahn-Gewerkschaft EVG, warnte beide Seiten davor, sich auf Kosten seiner Organisation zu einigen: "Es kann nicht die Lösung sein, am Ende zwei Tarifverträge mit unterschiedlichen Inhalten zu haben", sagte er dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Dann werden wir für unsere Interessen eintreten, notfalls mit einem Arbeitskampf", drohte er.

   Hintergrund ist, dass die Bahn kommenden Dienstag und kommenden Freitag mit den Gewerkschaften verhandeln will. Es soll um die Frage gehen, wer das Verhandlungsmandat für Lokführer und Zugbegleiter bekommt. Die GDL pocht darauf, für die bei ihr organisierten Bahn-Beschäftigten Tarifverträge aushandeln zu dürfen. Die Bahn hatte anders als vor früheren Gesprächsterminen darauf verzichtet, dass sich alle Parteien schriftlich zu einem Verfahren bekennen, das Tarifkonkurrenz ausschließt. Die EVG lehnt indes unterschiedliche Regelungen für die gleiche Berufsgruppe weiterhin ab. "Tarifkonkurrenz ist für das Unternehmen nicht gut und für die Beschäftigten auch nicht", führte Kirchner aus. Gleichwohl signalisierte der Vorsitzende Kompromissbereitschaft: "Mit zwei inhaltsgleichen Tarifverträgen haben wir kein Problem". Aus der Welt wäre der Konflikt damit seiner Ansicht nach aber nicht. "In ein oder zwei Jahren würde er wieder hochkochen."

   Kirchner griff die GDL für ihre Gewerkschaftspolitik an. "Bei der GDL ist es seit langer Zeit Strategie, den Konflikt und die Eskalation zu suchen. Immer, wenn wir für etwas sind, ist die GDL dagegen", monierte er. Es stimme nicht, dass die EVG die "Hausgewerkschaft" der Bahn sei. "Den Konflikt mit der Bahn in Sachthemen tragen wir aus, nicht die GDL." Seine Gewerkschaft habe dafür gesorgt, dass der damalige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn im Zuge der Datenaffäre gehen musste, sie habe gezeigt, dass in den Stellwerken massiv Personal fehle, und sie kämpfe gegen die Schließung von Bahn-Werken. "Zu all dem hat die GDL geschwiegen", so der EVG-Chef laut Tagesspiegel.

DJG/hru (END) Dow Jones Newswires

   November 16, 2014 05:56 ET (10:56 GMT)

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