NRW schreibt erstmals Verkleinerung von genehmigtem Tagebau fest

   DüSSELDORF (AFP)--Die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hat eine Verkleinerung des rheinischen Braunkohletagebaus Garzweiler II beschlossen. Eine am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellte Leitentscheidung zur Zukunft des rheinischen Braunkohlereviers sieht vor, dass die Ortschaft Holzweiler mit rund 1.400 Bewohnern nicht wegen des Tagebaus umgesiedelt wird. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) betonte, damit werde erstmals "aufgrund der veränderten energiepolitischen Grundannahmen in Deutschland ein Braunkohleplan verkleinert".

   Über die Entscheidung der NRW-Regierung hatte zuerst die "Rheinische Post" berichtet. Demnach muss das Unternehmen RWE Power, das Abbaurechte bis 2045 hat, nun im Abbaugebiet von Garzweiler II 400 Millionen von insgesamt knapp 1,2 Milliarden Tonnen Braunkohle in der Erde lassen. Der Braunkohleabbau in dem Tagebau östlich der Stadt Erkelenz könnnte damit dem Bericht zufolge schon 2030 enden.

   Remmel betonte, bei Rot-Grün in NRW herrsche Einigkeit, dass ab dem nächsten Jahrzehnt der Braunkohlebedarf deutlich sinken werde. Darauf habe man "gemeinsam reagiert". "Im Vordergrund stand, dass die Menschen in Holzweiler nicht ihre Heimat verlieren." In den 90er Jahren hatte der damals von den Grünen heftig bekämpfte Tagebau Garzweiler II die erste rot-grüne NRW-Regierung an den Rand des Scheiterns gebracht.

   Nicht betroffen von der Entscheidung der NRW-Regierung sind die beiden anderen rheinischen Tagebaue Inden umd Hambach. Beide bleiben unverändert, wie der Minister und Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei, Franz-Josef Lersch-Mense (SPD), mitteilte.

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   July 06, 2016 05:59 ET (09:59 GMT)- - 05 59 AM EDT 07-06-16