30.03.2015 16:52:36
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NOZ: Gespräch mit Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Landesverbandes Niedersächsische Geflügelwirtschaft (NGW)
Niedersächsischer Dachverband fordert Finanzhilfen für Brütereien
Osnabrück.- Die Niedersächsische Geflügelwirtschaft (NGW) kritisiert die aktuelle Debatte um den Ausstieg aus dem Töten männlicher Küken als "politischen Aktionismus". Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke, die Branche "will genauso wie die Politik das Kükentöten beenden und zwar so schnell wie möglich". Die aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen laut gewordenen Rufe nach einem bundesweiten Verbot bezeichnete Ripke allerdings als "grüne Scheinpolitik" der dortigen Agrarminister Christian Meyer und Johannes Remmel.
"Wir brauchen mindestens noch bis 2017. Dann könnte die Technologie zur Geschlechtsbestimmung im Ei marktreif sein", sagte der Verbandspräsident der NOZ. "Die Technik wird allerdings nicht billig werden. Das könnte zu einer starken Marktverzerrung führen." Ripke befürchtet, dass gerade kleine Brütereien die Anschaffung nicht finanzieren könnten. Er forderte daher Finanzhilfen von Bund und Ländern, um Brütereien den Ausstieg aus der Küken-Tötung zu ermöglichen.
Sobald die Geschlechtserkennung zur Verfügung stünde, müsse Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) "so schnell wie möglich nach Brüssel und dort vorstellig werden", sagte Ripke. Es sei notwendig, ein mögliches Verbot der Küken-Tötung im EU-Recht festzuschreiben, damit die Bruteierproduktion nicht aus Deutschland ins Ausland verdrängt werde, wo männliche Küken weiter vergast oder geschreddert würden.
Niedersachsen ist Eier-Produzent Nummer eins in Deutschland. 27 der insgesamt 50 Millionen männlichen Küken, die jährlich in Deutschland unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet werden, stammen nach Angaben des Landesagrarministeriums aus Niedersachsen.
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