Unsicherheiten steigen 30.11.2018 07:16:00

Nowotny warnt vor Negativspirale in Italien

Nowotny warnt vor Negativspirale in Italien

Nowotny sprach zwar von einer weiterhin robusten Weltwirtschaft, im Euroraum verlangsame sich die Dynamik der letzten Jahre aber und die Unsicherheiten steigen. Der Brexit wirke sich wachstumsverlangsamend aus. Risiken berge auch die Entwicklung in Italien.

In Italien sei das Wachstum im dritten Quartal gegenüber den Vormonaten gleich geblieben, die Arbeitslosenzahlen im September stiegen und die Stimmungsindikatoren gingen zurück. Die Schulden seien hoch, der Refinanzierungsbedarf auch, Staatsanleihen könnten nur kurzfristig verkauft werden, so die Analyse von Nowotny, der gleichzeitig vor einer möglichen Negativspirale warnte.

Die Situation Italiens ist nicht mit Griechenland vergleichbar, sagte Nowotny aber mit Verweis auf den Leistungsbilanzüberschuss Italiens. Als positives Beispiel ging er in diesem Zusammenhang auf Portugal ein, wo die Auslandsinvestitionen gestiegen seien. Das Vertrauen der Bevölkerung spiele eine große Rolle für die Entwicklung, betonte er. Als Risiken nannte der Notenbankgouverneur laut Parlamentskorrespondenz auch die Verschärfung der Handelskonflikte sowie die Finanzierungsbedingungen in Schwellenländern.

In Österreich liege das Wachstum seit bereits drei Jahren über dem Durchschnitt des Euroraums und auch über Deutschland, unterstrich Nowotny laut Parlamentskorrespondenz. Er führte das auf günstige Entwicklungen in Ungarn und Polen sowie eine intensive Investitionstätigkeit zurück. Konkret liegt das Wachstum in Österreich bei 2,7 Prozent - "sehr schön", so Nowotny. Im Euroraum liegt das Wachstum bei 2,1 Prozent.

In den USA stimuliere die Steuerreform das Wachstum, es werde jedoch eine Ausweitung der Ungleichgewichte befürchtet, so Nowotny. Zu der aus ökonomischer Sicht richtigen Höhe des Zinssatzes laufe in den USA eine breite Diskussion, meinte Nowotny, er sehe die Tendenz zu steigenden Zinsen als sinnvoll an.

(Schluss) phs/tsk

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Bildquelle: OeNB
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