Produktionsengpässe 04.05.2023 15:30:00

Novo Nordisk-Aktie verliert: Novo Nordisk gerät bei Produktion des Diätmittels Wegovy in Engpässe

Novo Nordisk-Aktie verliert: Novo Nordisk gerät bei Produktion des Diätmittels Wegovy in Engpässe

Aus diesem Grund musste zuletzt das Angebot bei einigen Dosierungen gedrosselt werden, teilte das Stoxx Europe 50-Schwergewicht am Donnerstag bei der Vorlage detaillierter Quartalszahlen mit. Aus diesem Grund blieb der Umsatz mit dem Medikament trotz eines starken Anstiegs hinter den hohen Erwartungen von Experten zurück. An der Börse führte diese Nachricht zu deutlichen Verlusten bei dem in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Papier.

Der Kurs der Novo Nordisk-Aktie fiel am Donnerstag im frühen Handel um bis zu sechseinhalb Prozent und lag am Nachmittag noch drei Prozent auf 1090 dänische Kronen im Minus. Damit entfernt sich das Papier weiter von dem Rekordhoch von Mitte April. Damals war der Kurs infolge einer erhöhten Prognose für das laufende Jahr sowie der damals veröffentlichten Eckdaten bis auf gut 1171 dänische Kronen gestiegen.

Das Papier gehörte in den vergangenen Monaten und Jahren zu den am stärksten gefragtesten Standardwerten in Europa. In den vergangenen zwölf Monaten zog der Kurs trotz des jüngsten Rücksetzers um fast 40 Prozent an. Seit dem Frühjahr 2018 summieren sich die Kursgewinne auf rund 260 Prozent. Mit einem Börsenwert von umgerechnet rund 320 Milliarden Euro zu den wertvollsten Unternehmen in Europa.

Im ersten Quartal hatte Novo Nordisk - wie bereits seit Mitte April bekannt -seinen Umsatz um mehr als ein Viertel auf 53,4 Milliarden Kronen (knapp 7,2) steigern können, wobei der Gewinn unter dem Strich unerwartet stark um 40 Prozent auf 19,8 Milliarden Kronen (2,7 Mrd Euro) kletterte. Mit Wegovy erlösten die Dänen fast 4,6 Milliarden Kronen, das war mehr als das Dreifache des Vorjahreswerts.

Das Medikament, das erst seit wenigen Jahren zugelassen ist und sowohl als Diabetes-Mittel als auch zur Behandlung von krankhaftem Übergewicht eingesetzt werden darf, profitiert derzeit von einem fragwürdigen Abnehmtrend in den USA.

Dort dürfen Mediziner anders als hierzulande Arzneien auch abseits der eigentlichen Bestimmung verschreiben. Berichten zufolge sollen daher auch gesunde und sogar nicht übergewichtige Menschen Wegovy erhalten haben, was zu den Engpässen führte. Damit wuchs auch die Sorge, dass wegen der Knappheit das Medikament beispielsweise jene Diabetes-Patienten nicht erreichen könnte, die tatsächlich darauf angewiesen sind.

Wegen der hohen Nachfrage nach Wegovy hatte Novo Nordisk Mitte April seine Umsatzprognosen angehoben. Sein Alleinstellungsmerkmal dürfte Wegovy indes nicht mehr lange behalten. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly plant in den kommenden Wochen, den Zulassungsantrag für sein Konkurrenzprodukt Mounjaro abzuschließen und hofft bis Jahresende auf grünes Licht von der US-Arzneimittelbehörde FDA.

Mounjaro (Wirkstoff Tirzepatid) hatte in einigen Tests eine noch eindrucksvollere Wirkung bei der Gewichtsabnahme als Wegovy (Semaglutid) erzielt. Einige Experten gehen daher davon aus, dass Eli Lilly auf dem wachsenden Diät-Markt schnell in Führung gehen könnte. Dank Mounjaro, das bisher bereits zur Behandlung von Diabetes zugelassen ist, hatten die Amerikaner erst in der vergangenen Woche ebenfalls ihre Ziele für das Jahr angehoben.

Beide Produkte der Hersteller kurbeln die für Diabetiker wichtige Insulinausschüttung an, zügeln aber auch den Appetit. Angesprochen auf die sich anbahnende Konkurrenz, zeigte sich der Finanzchef von Novo Nordisk, Karsten Munk Knudsen, am Donnerstag unbesorgt, denn der Markt sei groß genug für zwei Anbieter. "Es gibt einen erheblichen bisher ungedeckten Bedarf", sagte der Manager der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bei der Bilanzvorlage.

/tav/zb/mis

BAGSVAERD (dpa-AFX)

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Bildquelle: Novo Nordisk

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