19.02.2013 21:52:31

Nokia Siemens Networks wechselt Finanzvorstand aus

   Von Sven Grundberg

   STOCKHOLM--Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks bekommt überraschend einen neuen Finanzchef. Marco Schröter, der schon zuvor bei Infineon den Posten abgab, wird durch das Vorstandsmitglied Samih Elhage ersetzt. Eine konkrete Begründung nannte das Unternehmen nicht. Informierte Personen sagten, dass es Streit zwischen dem Vorstand und Schröter über die künftige Ausrichtung gegeben habe.

   Für den Manager ist es der zweite Rückschlag innerhalb von drei Jahren. Im Jahr 2010 war Schröter beim Halbleiterhersteller Infineon ausgeschieden. Der Grund damals war ein Streit um Zuständigkeiten. Schröter war am Dienstag zunächst nicht für einen Kommentar zu erreichen.

   Das Stühlerücken im Vorstand des Joint Ventures von Nokia und Siemens kommt zwei Monate vor einer wichtigen Entscheidung. Im April müssen sich die beiden Konzerne darüber klar werden, wie es mit dem Gemeinschaftsunternehmen weiter geht. Entweder könnten sie ihre Partnerschaft erneuern oder aber aufkündigen. Bisher hatte sich weder Siemens noch Nokia konkret zu der Zeit nach Ablauf der bisherigen Vereinbarung im April geäußert.

   NSN war lange Zeit ein Sorgenkind für Siemens und Nokia. Das in Espoo in Finnland ansässige Joint Venture verkauft Hard- und Softwarekomponenten für Sprach-, Daten- und Mobilfunknetze. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 schrieb das Gemeinschaftsunternehmen trotz mehrfacher Restrukturierungsanläufe mit mehreren Stellenabbau-Runden über lange Zeit rote Zahlen.

   Zuletzt zahlten sich aber der radikale Umbau und die Konzentration auf margenstarke Produkte aus. NSN schaffte wieder den Sprung in die Gewinnzone - zuletzt erreichte das Unternehmen sogar eine Rekordrendite. Auch für Nokia und Siemens sprang endlich wieder etwas heraus. Das Joint Venture spülte den Münchenern im abgelaufenen Quartal 51 Millionen Euro in die Kasse, im Vorjahresquartal lieferte das Joint Venture keinen Ergebnisbeitrag. Und bei Nokia wurde sogar die Kasse im Schlussquartal um 650 Millionen Euro aufgebessert.

   Der Umbau bei NSN ist aber noch nicht zu Ende. Die Restrukturierung ist noch nicht erledigt, hieß es von Konzernchef Rajeev Suri in einer internen Nachricht an die Mitarbeiter des Unternehmens am Dienstag. NSN solle nun den Schwerpunkt von der Restrukturierung stärker auf die Transformation legen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/kla/cln

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   February 19, 2013 15:21 ET (20:21 GMT)

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