Gewinnrückgang |
22.03.2023 21:08:00
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Nike-Aktie zum Handelsende dennoch tiefer: Nike vermeldet kräftiges Umsatzplus
In den drei Monaten bis Ende Februar legte der Umsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar (11,5 Mrd Euro) zu, wie Nike am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Während der Rivale adidas unter der Trennung von Rapstar und Modedesigner Kanye West leidet, brummen bei Nike weiter die Geschäfte. Dabei hielt jedoch die Schwäche im wichtigen chinesischen Markt an. Während die Umsätze in allen Regionen zulegten, gingen sie in der chinesischen Region zurück.
Allerdings half der weltgrößte Sportartikel-Hersteller auch ordentlich mit Rabatten nach, um seine im Vorquartal um 43 Prozent angestiegenen Lagerbestände abzubauen. Zudem belasteten anhaltend hohe Kosten das Geschäft. Die bei Analysten viel beachtete Bruttomarge sank daher um 3,3 Prozentpunkte auf 43,3 Prozent. Der Nettogewinn ging um elf Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar zurück. Und auch wenn Finanzchef Matt Friend von "gewaltigen Fortschritten" beim Lagerabbau sprach, saß Nike zuletzt noch immer auf unverkauften Waren im Wert von 8,9 Milliarden Dollar - rund 16 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Nike ist mit seinen vollen Lagern nicht alleine. Auch die anderen Branchengrößen wie Adidas oder PUMA haben im vergangenen Jahr angesichts der Lieferkettenprobleme und steigender Rohstoff- und Materialkosten hohe Bestände angehäuft, die sie nun mit niedrigeren Preisen loszuwerden versuchen. Dies erhöht den Wettbewerbsdruck in der Branche.
Für das Geschäftsjahr 2022/23 erhöhte Nike seine Umsatzprognose und geht von einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich aus, nachdem das Management zuletzt ein Plus im mittleren einstelligen Bereich avisiert hatte. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen jedoch eine Stagnation und im besten Fall ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Bei der Profitabilität wurde Nike hingegen wegen des anhaltenden Abbaus der Lagerbestände und der hohen Kosten etwas pessimistischer und prognostiziert einen Rückgang der Bruttomarge von 2,5 Prozentpunkten, was das untere Ende der bislang angegebenen Spanne bedeutet.
Finanzvorstand Friend ging dabei in einer Analystenkonferenz davon aus, dass der Druck auf die Profitabilität im kommenden Geschäftsjahr nachlassen wird. Zudem habe das Unternehmen den steigenden Druck auf die Verbraucherlaune im Blick.
Credit Suisse hebt Ziel für Nike auf 139 Dollar - 'Outperform'
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Nike nach "soliden Quartalszahlen" von 132 auf 139 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Analyst Michael Binetti begründete das höhere Kursziel unter anderem mit einer von 2024 auf 2025 verschobenen Bewertungsbasis. Die Bruttomarge habe im dritten Geschäftsquartal enttäuscht, hieß es in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Mit einer Normalisierung bei den Abschreibungen auf Lagerbestände des Sportartikelherstellers dürften aber wieder höhere Bruttomargen einhergehen.
Jefferies hebt Ziel für Nike auf 'Buy'
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Nike nach Quartalszahlen von 140 auf 160 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Umsatz des Sportartikelkonzerns liege deutlich über der Konsensprognose, schrieb Analyst James Grzinic in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Hierzu hätten vor allem die Regionen Nordamerika, Europa/Naher Osten/Afrika und Asien/Pazifik beigetragen. Er vermutet, dass sich die Nachfrage der Verbraucher weiterhin gut entwickelt.
Gemischte Gefühle bei adidas und Puma-Anlegern nach Nike-Zahlen
Eine zuletzt durchwachsene Geschäftsentwicklung des US-Sportartikelkonzerns Nike hat am Mittwoch auch den Aktien der deutschen Wettbewerber adidas und PUMA SE zu schaffen gemacht. Analysten sahen aber auch Licht, und nicht nur Schatten. Am späten Vormittag fielen die adidas-Papiere um 0,9 Prozent auf 141,36 Euro, die Puma-Anteilsscheine gaben um 0,5 Prozent auf 53,58 Euro nach. Die Nike-Titel fielen im vorbörslichen US-Handel zeitweise um rund drei Prozent ins Minus, notierten zuletzt aber kaum verändert.
Nike steigerte die Erlöse im dritten Geschäftsquartal dank starker Nachfrage in Nordamerika und Europa und gestützt durch Rabatte, mit denen die Amerikaner ihre aufgeblähten Lagerbestände reduzieren wollen, um 14 Prozent. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Allerdings hielt der Erlösrückgang im wichtigen chinesischen Markt an. Für das Geschäftsjahr 2022/23 erhöhte Nike sein Umsatzziel, wurde bei der Profitabilität aber etwas pessimistischer. Dem Unternehmen machen - wie der gesamten Branche - hohe Lagerbestände zu schaffen, die dann mit Rabatt losgeschlagen werden müssen.
Bei den Analysten kam die Neuigkeiten überwiegend recht positiv an. Analyst Matthew Boss von JPMorgan zeigte sich angetan von den Nike-Zahlen. Sowohl der Gewinn je Aktie als auch der Umsatz lägen über den Markterwartungen. Positiv seien die Angaben zu den Lagerbeständen, sie ließen auf abnehmende Rabatte schließen. Dagegen bemängelte Analyst Michael Binetti von der Credit Suisse die enttäuschende Bruttomarge im dritten Geschäftsquartal.
Sein Kollege Jay Sole von der UBS sprach von soliden Resultaten. Er glaubt, dass sich Nike auf lange Sicht besser entwickeln wird als die Branche und hält die Aktie für eine interessante Anlage in Zeiten einer Rezession. Der Umsatz liege deutlich über der Konsensprognose, betonte James Grzinic vom Analysehaus Jefferies. Er bestätigte seine Kaufempfehlung und erhöhte sein Kursziel für Nike von 140 auf 160 US-Dollar.
Dass Nike die weltweiten Lagerbestände unter Kontrolle bekomme, sollte auch gut für adidas und Puma sein, glaubt Grzinic. Gleiches gelte für die sich gut haltende Nachfrage auf den Märkten Nordamerika und Europa. Auch Analyst Christian Salis von Hauck Aufhäuser Investment Banking zog positive Rückschlüsse für adidas aus der stabilen Nachfrage nach Nike-Produkten in Europa und jenseits des Atlantik.
Die Nike-Aktie verlor an der NYSE bis zum Handelsende 4,88 Prozent auf 119,48 US-Dollar.
BEAVERTON (dpa-AFX) / ZÜRICH (dpa-AFX Broker)
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