Niedrige Prognose 12.03.2014 13:08:42

Deutsche Post-Aktie fällt trotz Gewinnsprung und höherer Dividende

Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 2,1 Milliarden Euro und damit rund 28 Prozent mehr als 2012, wie die Deutsche Post am Mittwoch in Bonn mitteilte. Die Anteilseigner sollen mit einer von 70 auf 80 Cent erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben. 2014 und 2015 will Vorstandschef Frank Appel den Gewinn weiter steigern - und feilt an Plänen für die Zeit danach.

Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank wertete zwar Appels Prognose für das laufende Jahr als eher niedrig, doch mit Gewinn und Dividende für 2013 übertraf die Post teils deutlich die Erwartungen der Analysten. Für die Post-Aktie ging es dennoch im allgemeinen Börsentrend nach unten. Um die Mittagszeit notierten die Titel um ein halbes Prozent im Minus bei annähernd 25,80 Euro und waren damit viertstärkster Wert im DAX.

BOOM BEI PAKETEN UND EXPRESS-SENDUNGEN

Dabei profitierte die Post von der gewachsenen Nachfrage im DHL-Expressgeschäft und dem boomenden Versandhandel über das Internet. So beförderte der Konzern auf dem deutschen Heimatmarkt 2013 erstmals mehr als eine Milliarde Pakete. Gut ein Viertel der Umsätze in der Briefsparte stammten aus dem Paketgeschäft. Auch die Erhöhung des Briefportos machte sich positiv bemerkbar. Der digitale E-Postbrief steuerte rund 100 Millionen Euro bei.

Dennoch ging der Konzernumsatz um knapp ein Prozent auf 55,1 Milliarden Euro zurück - eine Folge des starken Euro, denn die Post erwirtschaftet rund 70 Prozent ihrer Erlöse im Ausland. Dort ist sie mit den DHL-Sparten für Express, Fracht und Lieferkettenlogistik aktiv, auch in den stark wachsenden Schwellenländern Asiens. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte unterdessen wie von Experten erwartet um 7,4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro zu.

WEITERE STEIGERUNGEN ERWARTET

Für 2014 peilt Post-Chef Frank Appel weitere Steigerungen an, zeigte sich aber vorsichtig. "Das konjunkturelle Klima dürfte sich ein wenig aufhellen", erklärte er. Deutliche Verbesserungen erwartet er aber nicht. Trotzdem will der Post-Chef das Konzern-Ebit auf 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro steigern - das entspricht im Mittel einer Steigerung um fünf Prozent. Das Konzernergebnis dürfte ähnlich stark zulegen, sagte Finanzchef Larry Rosen.

Unterdessen arbeitet die Post an neuen Plänen, um auch in den kommenden Jahren weiter zuzulegen. Wie gehabt soll der operative Gewinn im Jahr 2015 auf 3,35 und 3,55 Milliarden Euro klettern. "Erst einmal ist noch ein Stück des Weges zu gehen, und es wird nicht das leichteste sein", sagte Appel. Dazu, wie es danach weitergehen soll, hielt sich der Manager bedeckt. "Schon bald" wolle er dazu allerdings Näheres bekanntgeben.

NEUE GESCHÄFTSFELDER

Unterdessen testet die Post neue Geschäftsfelder und Produkte. Neben dem E-Postbrief, der mit der De-Mail von Telekom, den United-Internet-Marken 1&1, GMX und Web.de sowie einer Tochter von Francotyp Postalia konkurriert, hat der Konzern zusammen mit Deutschlands größtem Automobilclub den ADAC Postbus angeschoben. Inzwischen fahren 60 schwarz-gelbe Fernbusse auf 9 Linien 30 Städte an. "Wir werden im Sommer sehen, wie es weitergeht", sagte Brief-Vorstand Jürgen Gerdes, in dessen Ressort der Postbus fällt.

Unterdessen soll der anhaltende Paketboom nach Vorstellungen der Post zu Veränderungen in vielen Vorgärten der Republik führen. Nach dem Erfolg der Paketstationen in vielen Städten sollen sich Kunden künftig eigene Paketkästen in unterschiedlichen Gestaltungsformen in die Vorgärten stellen können. Dann würden ihnen Pakete wie bisher die Briefe auch zugestellt, wenn niemand zu Hause ist. Den Paketboten von Konkurrenten wie UPS und Hermes sollen die Kästen allerdings verschlossen bleiben.

/stw/fbr

BONN (dpa-AFX)

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