Erholung in Sicht |
02.07.2013 17:05:00
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Euro-Krise beeinträchtigt weltweite Nutzung des Euro
"Einige Indikatoren deuten aber darauf hin, dass sich die internationale Nutzung des Euro in der zweiten Hälfte 2012 stabilisiert haben könnte oder sogar gestiegen ist", sagte EZB-Direktor Jörg Asmussen bei der Vorstellung des Berichts in Frankfurt. Dieser Erfolg geht nach seiner Aussage auf die Zusage der EZB zurück, im Notfall unbegrenzt Staatsanleihen aufzukaufen. "Wir glauben, dass das OMT bei diesem Prozess eine wichtige Rolle gespielt hat", sagte er.
Die EZB fördert den internationalen Einsatz des Euro nicht, beobachtet ihn aber und veröffentlicht einmal jährlich einen Bericht darüber.
Laut EZB ist die Auslandsnachfrage nach Euro-Banknoten weiter gestiegen, und auch seine Rolle als Parallelwährung in einigen Ländern Süd- und Südosteuropas hat der Euro behaupten können. Die Auslandsnachfrage nach Banknoten nahm um 131 Milliarden Euro zu. Ende 2012 zirkulierte rund ein Viertel der Euro-Banknoten im Ausland, vor allem in der Schweiz, in Großbritannien und in Nordafrika.
Gewinner des vergangenen Jahres waren der Kanadische und der Australische Dollar, deren Anteil an den Weltwährungsreserven Ende 2012 auf 3 Prozent zunahmen. Insgesamt erreichte der Anteil nicht-traditioneller Reservewährungen im vergangenen Jahr mit 6 Prozent den höchsten Anteil seit 40 Jahren. Auch der Yuan wurde mehr genutzt, allerdings vor allem in Handels- und weniger in Finanzgeschäften.
Der Kanadischer und Australischer Dollar profitieren von der zunehmenden Diskussion über eine mögliche Verknappung sicherer Anlagen und der Wahrnehmung der Investoren, dass die Kreditrisiken einiger Industrieländer gestiegen sind.
Der Yuan wurde wegen der zunehmenden Bedeutung Chinas für den Welthandel mehr genutzt. Eine Rolle, die der Bedeutung der Wirtschaftsmacht China entspräche, bleibt dem Yuan derzeit aber wegen der Restriktionen des Kapitalverkehrs in China und der Steuerung des Wechselkurses versagt.
Stark nachgefragt ist der Euro seit Beginn der Finanzkrise in der Schweiz. Die EZB rechnet in ihrem Bericht vor, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) nach ihren Interventionen gegen den Franken zwar immer wieder Euro-Papiere gegen andere eintauscht, dass aber gleichwohl ihr Bestand an Euro-Papieren seit 2008 um rund 200 Milliarden Schweizer Franken zugenommen hat.
Und noch eine Rechtfertigung des geplanten Staatsanleihekaufprogramms OMT enthält der "Bericht zur internationalen Rolle des Euro": Die EZB verweist darauf, dass der Abfluss an privatem Kapital aus Italien, Spanien, Portugal, Irland, Zypern und Slowenien Mitte 2012 rund 23 Prozent der zusammengefassten Wirtschaftsleistung dieser Länder erreicht hatte. Erst die OMT-Ankündigung habe diese Entwicklung stoppen und umkehren können.
DJG/hab/chg
Dow Jones Newswires
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