01.07.2013 11:39:00

Arbeitslosigkeit Juni - Industrie kritisiert Schulsystem

Die stark steigenden Arbeitslosenzahlen - insbesondere bei schlecht qualifizierten Personen - hat die Industriellenvereinigung (IV) zum Anlass genommen, um Kritik am Schulsystem zu üben. "Österreich ist vom Spitzenfeld der bildungsintensiven Länder und Top-Performer noch immer ein großes Stück entfernt. Das können wir nur durch die richtige Förderung und Ausbildung unserer Kinder aber auch der Pädagoginnen und Pädagogen sowie einer deutlichen Reduktion der Verwaltungskosten erreichen. Es darf nicht sein, dass nur jeder zweite Euro in den Klassenzimmern ankommt", so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer in einer Aussendung. Einmal mehr forderte er auch die Senkung der Lohnnebenkosten.

Die Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) erinnerte ihrerseits an die große Lehrstellenlücke - und an die Klagen der Wirtschaft darüber. Gleichzeitig würde sie sich aber gegen das ÖGJ-Modell der Lehrlingsmilliarde sperren. "Mit ihrer Blockade rauben sie den Jugendlichen ihre Zukunft", so ÖGJ-Vorsitzender Sascha Ernszt.

Der Gewerkschaftsbund (ÖGB) und die Arbeiterkammer (AK) forderten ihrerseits zum wiederholten Male ein Bonus-Malus-System für die Beschäftigung älterer Personen. Dies würde bedeuten, dass Betriebe belohnt werden, wenn sie Personen über 50 weiter beschäftigen - während jene, die sich der Älteren entledigen eine Solidaritätsabgabe leisten sollen. Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. "Unternehmen müssen einen spürbaren finanziellen Malus leisten, wenn sie ältere Beschäftigte kündigen oder erst gar keine beschäftigen", fordert Achitz. Maßstab dafür muss der Branchendurchschnitt sein."

Einig waren sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter, dass es gut war ein Konjunkturpaket aufzusetzen. "Das Sonder-Wohnbauprogramm wird direkt Arbeitsplätze sichern und schaffen und muss die Mieten senken. Aber auch die Investitionen in den Ausbau der Kinderbetreuung werden qualifizierte Arbeitsplätze schaffen, die Bildungschancen der Kinder erhöhen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern", so AK Präsident Rudi Kaske.

Für die Grünen trägt die Regierung eine Mitschuld an der zunehmenden Arbeitslosigkeit - sie ist im Juni um 10,8 Prozent auf 314.407 Arbeitssuchende (inklusive Schulungen) gestiegen. "Das Faymann-Spindelegger-Paket kommt zu spät und kann längerfristig keine Jobs sichern", so die Arbeitnehmersprecherin der Grünen, Birgit Schatz.

(GRAFIK 0813-13, Format 88 x 105) (Schluss) stf/itz

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