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14.05.2013 11:50:38
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ROUNDUP 2: Rabattschlacht in Deutschland belastet Celesio
STUTTGART (dpa-AFX) - Celesio hat im Auftaktquartal 2013 die verschärfte Rabattschlacht auf dem deutschen Pharmamarkt kräftig zu spüren bekommen. Außerdem machten sich bei dem Pharmahändler staatliche Eingriffe im britischen und französischen Markt sowie der Wegfall eines Großkunden in Brasilien schmerzlich bemerkbar. ?Das erste Quartal lag erwartungsgemäß unter dem Vorjahr", sagte Unternehmenschef Markus Pinger am Dienstag während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Wir rechnen mit einem stärkeren zweiten Halbjahr."
Den Ausblick für das Gesamtjahr 2013 bestätigten die Stuttgarter. Demnach rechnet Celesio mit einem bereinigten Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 580 und 610 Millionen Euro. 2012 hatte es 579,6 Millionen Euro betragen. Die Aktie gab im Mittagshandel um 0,20 Prozent nach. "Das Quartal ist schlechter als erwartet ausgefallen", sagte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank in einer ersten Reaktion. Positiv hob Maul indes hervor, dass das Management mit einer Verbesserung der Entwicklung im zweiten Quartal rechne.
Trotz des harten Preiskampfes um Apothekenkunden habe Celesio im ersten Quartal noch Geld in Deutschland verdient, sagte Konzernchef Pinger. Das Ergebnis habe aber mit einem kleinen zweistelligen Millionen-Betrag unter Plan gelegen. Pinger erwartet, dass sich die derzeitige Entwicklung in Deutschland wieder beruhigen wird. Seine Zuversicht begründete er unter anderem damit, dass bereits ein Konkurrent angekündigt habe, sich - wie Celesio auch - nicht weiter an der Rabattschlacht beteiligen zu wollen.
Spekulationen zu möglichen Standortschließungen dementierte Pinger. "Wir haben keine Pläne diesbezüglich. Wir wollen wegen der Rabattschlacht keine Mitarbeiter entlassen." Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte zuvor berichtet, dass Celesio erwäge, fünf oder sechs der insgesamt 19 Niederlassungen in Deutschland zu schließen.
Im ersten Quartal ging der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 9,4 Prozent auf 126,6 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich schrieb Celesio nach Minderheiten mit 39,2 Millionen Euro wieder einen Gewinn - im Vorjahr gab es noch aufgrund von Abschreibungen auf eine Tochtergesellschaft einen Verlust von 5,4 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um fünf Prozent auf 5,36 Milliarden Euro. Ende März beschäftigte die mehrheitlich zum Mischkonzern Haniel gehörende Gesellschaft 38.650 Mitarbeiter.
?Mit der Neuausrichtung von Celesio machen wir sehr gute Fortschritte?, schrieb Pinger. Der ehemalige Beiersdorf-Manager will aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen den Konzern zurück zum Kerngeschäft führen - dem Großhandel mit Arznei und der direkten Verbindung zu Apotheken. Die Neuausrichtung will Pinger mit einem neuen Apothekenkonzept vorantreiben. Mit der geänderten Strategie hat sich Celesio von den Töchtern Movianto, Pharmexx sowie DocMorris getrennt./mne/fbr
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