22.04.2013 11:37:30

Zypern: Zwangsabgabe auch für humanitäre Organisationen

    NIKOSIA (dpa-AFX) - Auch humanitäre Organisationen, Privatschulen und Ersatzkassen werden die Last der Sanierung des zyprischen Bankensystems zu tragen haben. Sie verlieren zwangsweise 27,5 Prozent ihrer Geldeinlagen über 100.000 Euro, wie der zyprische Finanzminister Charis Georgiades am Montag mitteilte. Bislang waren diese Institutionen von der Zwangsabgabe ausgenommen. Weiterhin von befreit bleiben nur noch die Geldeinlagen des Staates und der Städte und Gemeinden.

    Wie eine Sprecherin der Zentralbank im zyprischen Radio sagte, ziele diese Maßnahme auf eine Entlastung für die anderen Kunden der zyprischen Banken. Vor allem die Sparer der schwer angeschlagenen Bank of Cyprus bangen weiter. Die endgültige Entscheidung über die Höhe der Zwangsabgabe auf ihre Ersparnisse über 100.000 Euro bleibt vorerst aus. Sie soll nach den Worten der Zentralbanksprecherin Ende Juni festgelegt werden. Das zweitgrößte Institut, die Laiki Bank, wird zerschlagen, alle Spareinlagen über 100.000 Euro gehen an eine sogenannte Bad Bank und gelten damit für die Sparer praktisch als verloren.

    Die Kunden des Branchenführers Bank of Cyprus haben bereits 37,5 Prozent der Guthaben verloren. Weitere 22,5 Prozent der Ersparnisse über 100.000 Euro bleiben eingefroren, bis der Sanierungsbedarf der Bank of Cyprus endgültig geklärt ist. Insgesamt könnten die Sparer bis zu 60 Prozent verlieren. Genau das versuche die Regierung durch die Belastung auch der Privatschulen und humanitären Organisationen abzuschwächen, hieß es seitens der Zentralbank./tt/DP/hbr

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