IWF warnt vor Risiken der ultra-lockeren Zentralbankpolitik

   Von Christian Grimm

   Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor längerfristigen Risiken der ultralockeren Geldpolitik wichtiger Notenbanken. Die Experten aus Washington sehen vor allem auf den Bankensektor Schwierigkeiten zukommen. "Trotz des positiven Kurzfristeffekts für die Banken ist diese Zentralbankpolitik mit finanziellen Risiken verbunden, die steigen dürften, wenn diese Politik beibehalten wird", heißt es im neuesten IWF-Ausblick auf die Weltwirtschaft.

   Der Währungsfonds befürchtet, dass die Geldhäuser wegen der historisch niedrigen Zinsen ihre Bilanzen nicht aufräumen und zum Beispiel faule Kredite nicht abschreiben, sondern weiter laufen lassen. Außerdem könnte es bei einem zu abrupten Ausstieg aus den riesigen Wertpapierankaufprogrammen - wie sie die Fed, die Bank of England oder die Bank of Japan fahren - zu deutlichen Kursverlusten kommen, was zu Abschreibungen bei den Instituten führen würde. Außerdem könnte der Interbankenmarkt langfristig beschädigt sein, weil die Banken sich zu lange bequem bei den Zentralbanken refinanzieren.

   Der IWF fordert deshalb, dass der Finanzsektor beim Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik intensiv unter die Lupe genommen wird. "Die Risiken könnten von kurzfristigen Gewinnen aus den Krisenmaßnahmen (der Zentralbanken) verdeckt werden", befürchten die Analysten von IWF-Direktorin Christine Lagarde.

   Sie sprechen sich aber dennoch dafür aus, dass die Geldpolitik so lange stimulierend bleibt, bis die Weltwirtschaft wieder richtig Tritt gefasst hat. Lagarde hat wiederholt deutlich gemacht, dass sie für die Europäische Zentralbank sogar noch Spielraum sieht, die Zinsen weiter zu senken.

   Generell kommt der IWF in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Politik der großen Notenbanken die Märkte nach der Krise beruhigt und die Banken gestützt hat.

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   April 11, 2013 09:30 ET (13:30 GMT)

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