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21.02.2013 12:55:00

Telekom-Prozess - Zeuge: Hochegger wollte Zahlung an Wanovits-Firma

Der zweite Zeuge am heutigen Verhandlungstag im Telekom-Prozess wurde nur kurz befragt. Er war von 2000 bis 2009 Geschäftsführer der Agentur Hochegger Financial, die im Eigentum des Lobbyisten Peter Hochegger stand. Über diese Gesellschaft wurde eine Zahlung an den nun angeklagten Broker Johann Wanovits in Höhe von 125.000 Euro abgewickelt. Die Zahlung war Teil der zweiten Tranche, mit der Wanovits aus Telekom-Mitteln bezahlt wurde. Wanovits hatte für seine "Hilfe" beim Aktivieren des Manager-Prämienprogramms von der Telekom insgesamt fast eine Million Euro als Belohnung erhalten.

Der Zeuge sagte aus, damals sei ein Eintritt der Hochegger Financial auf den osteuropäischen Beratermarkt besprochen worden. Als Kosten für eine Studie über die Risiken seien mit Hochegger 125.000 Euro vereinbart worden. Die Studie sollte aus Hocheggers Bereich kommen und sei auch erstellt worden. Hochegger habe ihn dann aber angewiesen, das Geld an ein Unternehmen zu zahlen. "Er hat mich angewiesen, das sei schuldbefreiend zu zahlen." Die Studie sei nur einmal bezahlt worden.

Vom Zusammenhang mit der Telekom-Kursaffäre habe er nichts gewusst. Hochegger habe öfters direkte Anweisungen gegeben. Auch die Buchhaltung sei über die Agentur Hochegger gemacht worden, so der Zeuge.

Die Hochegger Financial zahlte damals an das Unternehmen Donlon 125.000 Euro - Donlon ist ein Unternehmen von Wanovits. Die Donlon legte laut Anklage im November 2008 eine Rechnung über eine Studie zur "Entwicklung des SFX-Markts". Dieser Titel bzw. eine entsprechende Studie sei ihm völlig unbekannt, so der Zeuge.

Staatsanwalt Hannes Wandl zitierte Aussagen von Hochegger im Ermittlungsverfahren. Demnach will Hochegger zum Zeugen gesagt haben, er tue ihm und der Telekom damit einen Gefallen. Der Zeuge bestritt Hocheggers Angaben. Der Zeuge war übrigens schon für gestern geladen gewesen, die Ladung wurde aber nicht zugestellt, wie sich heute herausstellte, daher war er gestern nicht erschienen.

Noch kürzer verlief die Befragung der dritten Zeugin des heutigen Tages. Auch sie war - wie schon der erste Zeuge - bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) mit der im Jahr 2004 erfolgten Prüfung des auffälligen Kurssprungs befasst. Ihr sei die Erklärung des Brokers Wanovits für seine Kauforder in letzter Minute am letzten Beobachtungstag des Mitarbeiter-Prämienprogramms schon damals "unglaubwürdig" vorgekommen, schilderte sie heute.

(Schluss) gru/lo

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