Bank of England hegt Zweifel an weiteren Anleihekäufen

   Von Jason Douglas und Geoffrey T. Smith

   LONDON--In der Bank of England (BoE) wachsen offenbar die Zweifel über den Nutzen weiterer Anleihekäufe. Mehr Käufe von Staatsanleihen könnten die Zinsen in Großbritannien senken, fraglich ist nach Ansicht der Währungshüter jedoch, ob damit auch die Nachfrage angeregt würde, wie aus dem Protokoll der Sitzung am 9. und 10. Januar hervorgeht. Damals votierten die neun BoE-Ratsmitglieder einstimmig dafür, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent zu belassen.

   Eine große Mehrheit sprach sich zudem dafür aus, auch das Zielvolumen der Wertpapierkäufe bei 375 Milliarden Britischen Pfund zu belassen. Nur Ratsmitglied David Miles stimmte für eine Aufstockung um 25 Milliarden Pfund. Gouverneur Mervyn King und seine übrigen Kollegen waren der Ansicht, dass die ökonomischen Entwicklung im In- und Ausland keine weiteren Stimulierungsmaßnahmen rechtfertigen.

   Die jährliche Inflation in Großbritannien betrug im Dezember 2,7 Prozent und lag damit über dem Zielwert der BoE von 2,0 Prozent. Die Währungshüter rechnen damit, dass die Inflation auch im gesamten Jahr 2013 etwas über dem Zielwert liegen wird.

   Das Programm, das die Kreditvergabe durch die Banken anregen soll, trage Früchte, während die Entwicklungen im Ausland "moderat positiv" seien, insbesondere in den USA, wo sich die Politiker im Dezember in letzter Minute auf einen Deal geeinigt haben, um die Fiskalklippe vorerst zu umschiffen.

   Das Protokoll zeigt, dass die Währungshüter zwar Spielraum für weitere Anleihekäufe sehen, jedoch daran zweifeln, dass dieser Ansatz noch so viel Wucht erzeugt wie bisher. "Es blieb Unsicherheit über die Wirkung der Käufe auf die Nachfrage und sie könnten sich als weniger effektiv erweisen, um die Produktion zu steigern, während das Bankensystem unter Druck steht", heißt es in den Aufzeichnungen.

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   January 23, 2013 05:06 ET (10:06 GMT)

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