Strategiewechsel eingeleitet 18.01.2013 11:42:00

conwert erwartet nach Abschreibungen bis zu 137 Millionen Euro Verlust

Das Portfolio in Osteuropa wird durch eine Abwertung für einen Verkauf vorbereitet. Die conwert richtet ihre Tätigkeit auf die Verwaltung von Immobilien vor allem in den Hauptmärkten Österreich und Deutschland aus, teilte das Unternehmen Donnerstagabend ad hoc mit.

Für 2012 bedeutet das tiefrote Zahlen: Insgesamt werden bis zu 187 Mio. Euro abgeschrieben. Dem steht ein Vorsteuergewinn (EBT) von erwarteten 50 Mio. Euro entgegen, sodass der Jahresverlust bis zu 137 Mio. Euro ausmachen wird, geht aus der Aussendung hervor. Nach der Kapitalherabsetzung hat das Unternehmen Kapitalrücklagen von 740 Mio. Euro, um den einmaligen Verlust abzufangen. Auch sei der Verlust ein Einmaleffekt, der die Cash-Reserven nicht schmälere, daher seien weitere Zukäufe unverändert möglich.

Von den Abschreibungen beziehen sich 117 Mio. Euro auf Firmenwerte (114,8 Mio. Euro) und Kunden- und Managementbeziehungen (2,2 Mio. Euro). Der Wert (Goodwill) von Management-Companies, die früher extern waren und inzwischen integriert wurden, sei auf Null gesetzt worden, hieß es dazu auf APA-Anfrage aus der conwert. Alleine die "conwert Management" sei noch mit 70 Mio. Euro in den Büchern gestanden.

Das Osteuropa-Portfolio sowie Luxemburg werden um 35 bis 40 Mio. Euro abgewertet - vorher stand CEE mit 130 Mio. Euro in den Büchern. Damit seien realistische Marktpreise angesetzt und die Objekte für einen Verkauf vorbereitet worden, so die conwert. In CEE lag nur fünf Prozent des Portfolios, das sei zu wenig gewesen um zu wachsen, habe aber viele Ressourcen gebunden. Beispielsweise habe es in der Ukraine nur ein einziges Objekt gegeben.

Schließlich werden die Büro-Immobilien um 25 Mio. Euro abgewertet. Damit trägt das Unternehmen dem schwierigen Markt Rechnung - und der Tatsache, dass man sich als Wohnimmobilien-Spezialist sieht.

Die 96-Prozent-Tochter ECO Business wird von den Abschreibungen 35 bis 40 Mio. Euro tragen und dadurch 2012 einen hohen Verlust ausweisen, der in der conwert konsolidiert ist.

2013 rechnet conwert mit keinen weiteren Abschreibungen und daher mit einem Gewinn. Die Transformation zum Bestandhalter werde zwar das Verkaufsergebnis schmälern, dafür aber zu höherem Cashflow führen. Die Ende Dezember bekanntgegebene Übernahme der Mehrheit an der Kommunale Wohnen AG (KWG) mit Sitz in Hamburg sei am Weg zum Immobilienverwalter ein "wichtiger Meilenstein" gewesen. Alle aufschiebenden Bedingungen für den Abschluss der Transaktion seien inzwischen erfüllt. Die Übernahme der Aktien solle "in den nächsten Tagen" erfolgen.

Offizielle Zahlen für 2012 veröffentlicht conwert Ende März.

Der Kurs der conwert-Aktie gab am Vormittag nach und lag in einem insgesamt schwächeren Umfeld mit 9,81 Euro um 3 Prozent unter Vortagesschluss.

(APA)

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