Tiefpunkt überwunden |
16.01.2013 12:40:00
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Bank Austria: Österreich am Weg aus dem Konjunkturtal
Im Schlussquartal 2012 schrumpfte die österreichische Wirtschaft um 0,1 Prozent zum Vorquartal. Ausgelöst wurde dieser Rückgang durch die schwächelnde Auslandsnachfrage, die aufgrund der Verschärfung der Rezession in wichtigen Abnehmerländern heimischer Produkte sehr gedämpft ausfiel. Eine verhaltene Inlandsnachfrage dämpfte ebenfalls, der private Konsum war durch die angespannte Lage am Arbeitsmarkt unter Druck. Der Bank Austria Konjunkturindikator im Dezember weist mit einem Anstieg auf minus 0,6 Punkte auf eine beginnende Erholung hin.
Für das erste Quartal 2013 kündigt sich eine Besserung der Lage an: Die Stimmung unter den österreichischen Industriebetrieben hat sich laut BA sich spürbar aufgehellt. In allen wichtigen Exportländern der heimischen Industrie werden die Geschäftsaussichten günstiger als im Herbst eingeschätzt. Ausgehend von den asiatischen Schwellenländern und den USA werde sich die wirtschaftliche Erholung auch auf die europäische Wirtschaft übertragen.
Europa profitiere von einer "weniger restriktiven Haushaltspolitik" als noch 2012. Italien und andere Länder sollen Mitte des Jahres aus der Rezession kommen, die Nachfrage nach österreichischen Exportprodukten werde daher 2013 steigen. Kaum zusätzliche Impulse erwarten die Bank Austria-Ökonomen dagegen vom Konsum. Die Lohnabschlüsse lassen zwar einen Anstieg der realen Kaufkraft erwarten, doch die weiterhin steigende Arbeitslosigkeit begrenze den Aufwärtstrend.
Bei den Zinsen erwartet die Bank kaum Bewegung. Mit den positiven Konjunktursignalen der vergangenen Wochen sei eine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel durch die Europäische Zentralbank (EZB), also die Absenkung des Leitzinssatzes auf Null, unwahrscheinlicher geworden. Angesichts der nur allmählichen Konjunkturbelebung sei aber auch vorerst keine Anhebung der Leitzinsen zu erwarten. "Allerdings dürften die Geldmarktzinsen und die langfristigen Zinsen bei uns den Tiefpunkt erreicht haben, wenn auch das Anstiegspotenzial vorläufig beschränkt bleibt", erwartet Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Für 2014 erwartet Bruckbauer einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent. Auch die Aussichten für den privaten Konsum sind angesichts des rückläufigen Inflationstrends günstiger. Die Inflationsrate prognostiziert die BA für 2013 mit 2,2 Prozent, 2014 soll sie auf 1,9 Prozent fallen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 sei von einer Trendwende am Arbeitsmarkt auszugehen, die nach dem Anstieg auf 7,3 Prozent im Jahresdurchschnitt 2013 die Arbeitslosenquote im Jahr 2014 auf 7,1 Prozent senken dürfte.
(Schluss) gru/phs
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