08.01.2013 11:26:00

Telekom Austria - Fokus auf Handymärkte in Österreich, Bulgarien, Kroatien

Die börsenotierte teilstaatliche Telekom Austria will sich heuer verstärkt auf die schwächelnden Mobilfunkmärkte in Österreich, Bulgarien und Kroatien konzentrieren. Hierzulande macht dem Marktführer der harte Wettbewerb zu schaffen, Kroaten und Bulgaren wiederum leiden besonders unter der globalen Wirtschaftskrise.

In Österreich stehen obendrein massive Investitionen an - die bundesweite Umrüstung auf die nächste Mobilfunkgeneration LTE, der Glasfaserausbau am Land und die Versteigerung der "Digitalen Dividende" (freiwerdende Frequenzen durch die Umstellung vom analogen auf digitales TV). Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte kürzlich gewarnt, dass keiner der größeren europäischen Festnetzanbieter ohne zusätzlichen Kapitalbedarf für den Glasfaserausbau auskommt - bei der Telekom Austria soll dieser besonders hoch sein.

Im APA-Gespräch meinte dazu Telekom-Sprecher Peter Schiefer, dass das Unternehmen mit den bisher üblichen Finanzierungen auskommen werde. Zuletzt hatte die Telekom die Ausgabe einer Hybridanleihe von bis zu 800 Mio. Euro angekündigt.

Zu den heute, Dienstag, in einem Ausblick angekündigten Kostenreduktionen meinte Schiefer, dass alle Bereiche durchleuchtet würden. Ein Kündigungswelle stehe jedenfalls nicht bevor - was angesichts des hohen Standes an de facto kündigungsgeschützten Beamten auch schwierig wäre. Initiativen für eine Änderung des Beamtendienstrechtes werde es nicht geben.

Zu den medial kolportierten Widerständen gegen eine Verlängerung des Vorstandsvertrages von Telekom-Boss Hannes Ametsreiter betonte Schiefer, dass sein Vertrag bis Ende des Jahres laufe, eine Entscheidung über seine Vertragsverlängerung daher derzeit nicht anstehe.

Die Telekom war im Vorjahr monatelang wegen diverser Korruptionsskandale - Stichwort Telekom als "Bankomat der Republik" - in den Schlagzeilen gestanden, zuletzt ist es wieder ruhig geworden. Mit dieser Ruhe wird es spätestens am 11. Februar vorbei sein, wenn der Prozess gegen das ehemalige Telekommanagement im Zusammenhang mit einer Kursmanipulation am Wiener Straflandesgericht startet.

Vor dem Kadi stehen Ex-Telekom-Boss Heinz Sundt, sein Festnetzchef Rudolf Fischer sowie der damalige Finanzvorstand Stefano Colombo. Weiters muss sich auch noch der Broker Johann Wanovits verantworten. Alle Genannten haben strafrechtliche Vergehen in der Vergangenheit dezitiert zurück gewiesen. Zur Zeit der Kursmanipulation war Ametsreiter Marketingchef der Telekom-Tocher Mobilkom Austria. Er hat seinen Bonus von 92.000 Euro aus dem Kursprogramm zurückgezahlt und dementiert, etwas über eine Manipulation gewusst zu haben.

(Schluss) stf/snu

ISIN AT0000720008 WEB http://www.telekomaustria.com

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