Neues Warenmanagement 17.03.2017 11:08:00

Wolford nach dem dritten Quartal weiter in den roten Zahlen

Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 5,7 Mio. Euro nach 0,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um 7,5 Prozent auf 119 Mio. Euro. Warenmanagement-Fehler und verzögerte Lieferungen belasteten das Geschäft.

Der Umsatzrückgang sei im Wesentlichen auf das schwache erste Halbjahr zurückzuführen, das geprägt war von einem schwierigen Marktumfeld sowie von internen Problemen in der Bedarfs- und Vertriebsplanung, zeigte sich Wolford in einer Aussendung am Freitag selbstkritisch. Interne Fehler bei der Neuorganisation des Warenmanagements im Retail hätte zu einer mangelhaften Bedarfsplanung und Flächenbewirtschaftung im ersten Halbjahr geführt. Zusammen mit dem verschobenen Auslieferungsterminen für die Herbst- und Winterkollektion habe dies zu erheblichen Umsatzeinbußen und zu aufwendiger Nachproduktion sowie erhöhten Vorratsbeständen geführt.

Wolford hat nun auf die Bedarfs- und Vertriebsplanungsprobleme reagiert und die "organisatorische Konsequenzen gezogen" sowie das System der Warenlieferung "komplett umgestellt": Ab Juni 2017 werden Retail-Standorte von Wolford und die Wholesale-Kunden monatlich mit neuen Produkten beliefert, ausgenommen sind die Monate Mai und Dezember. Der Aufbau einer zentralen EMEA-Vertriebsplattform in Bregenz und Antwerpen ist abgeschlossen und laut Wolford sind "erste positive Effekte auf Kostenseite bereits spürbar".

Die Umsatzeinbußen konnte Wolford im dritten Quartal nicht mehr aufholen trotz 4 Prozent höherer Umsatzerlöse als im Vorjahresquartal. Im dritten Quartal profitierte Wolford von einem verschobenen Liefertermin, stabilem Weihnachtsgeschäft und einem leichten Umsatzanstieg im Jänner. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 3,53 Mio. Euro nach 2,44 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Damit konnten die deutlichen Verluste im ersten Halbjahr aber nicht kompensiert werden.

Für das Geschäftsjahr 2016/17 rechnet die Wolford-Geschäftsführung mit einem operativen Verlust zwischen minus 8 bis minus 10 Mio. Euro ohne eventuelle Bewertungseffekte. Derzeit überarbeitet das Management die Mittelfristplanung und will damit den Strumpfwarenhersteller wieder in die Gewinnzone bringen. Außerdem wird an einer "nachhaltigen Finanzierungsstruktur" mit einer langfristigen Finanzierung der Vermögenswerte gearbeitet. "Details wird das Unternehmen baldmöglichst veröffentlichen", hieß es am Freitag.

Die Nettoverschuldung stieg zum 31. Jänner 2017 kräftig von 17,4 Mio. Euro auf 32,5 Mio. Euro was einem Verschuldungsgrad (Gearing) von 53 Prozent (31. Jänner 2016: 23 Prozent) entspricht. Wesentliche Ursachen sind laut Wolford die Entwicklung des Ergebnisses sowie gestiegene Finanzverbindlichkeiten vor allem zur Finanzierung der Vorratsbestände. Die Eigenkapitalquote sank von 52 auf 40 Prozent.

(APA) cri/itz

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