23.04.2015 22:32:38
|
Neue Westfälische (Bielefeld): Massenvernichtung von Armeniern Zu Ehren der Opfer MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots) - Diese Diskussion muss auf das Volk der Armenier
wirken wie ein zweites Martyrium, diesmal auf intellektueller Ebene.
100 Jahre nach dem Massaker an geschätzt mehr als einer Million
Menschen auf dem Territorium des damaligen Osmanischen Reiches ist
die Debatte darum erneut entbrannt, ob es sich bei diesen Gräueltaten
um Völkermord gehandelt hat. Doch diese Debatte geht am eigentlichen
Kern vorbei. Es geht vor allem darum, sich zu einer Verantwortung zu
bekennen, die nicht zu leugnen ist. Dieser Tatsache muss sich auch
der moderne türkische Staat als Rechtsnachfolger des Osmanischen
Reiches stellen. Alle ausweichenden Erklärungen der vergangenen
Wochen sind ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Auch Deutschland hat
sich mit der Armeniendebatte lange Zeit schwergetan. Hier hat
Bundespräsident Gauck zu Recht den Mut gefunden, im Vorfeld der
heutigen Bundestagssitzung zu diesem Thema klar Stellung zu beziehen.
Er tat es Papst Franziskus gleich und bezeichnete die
Massenvernichtung der Armenier als Völkermord. Zugleich räumte er
eine deutsche Mitschuld an der Vertreibung der Armenier aus dem
Osmanischen Reich durch das Militär der Kaiserzeit ein. Ein
Bekenntnis, das nötig war. Aus Respekt und zur Ehre aller Opfer. Der
Völkermord an den Armeniern muss für uns gleichfalls Mahnung dafür
sein, dass auch religiöser Fanatismus in einem Blutbad enden kann.
OTS: Neue Westfälische (Bielefeld) newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65487 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!