16.01.2015 21:12:58
|
Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Terror im Namen des Propheten Der gefährlichste Rechtsextremismus Ansgar Mönter
Bielefeld (ots) - Die westlichen Gesellschaften stehen vor dem
Kampf um den Erhalt ihrer freiheitlichen Werte. Die
Auseinandersetzung wird unvermeidlich sein. Das haben spätestens die
Anschläge von Paris gezeigt, das zeigt der Terroreinsatz der
vergangenen Tage in Belgien. Die Lage ist gefährlicher, als viele
annehmen oder sich wünschen. Das Ende dessen, was Generationen vor
uns - meist gegen den Widerstand der Religiösen - an Freiheit
erkämpft haben, ist denkbar. Die Auseinandersetzung kann aber
gemeistert werden, wenn wir - freiheitlich denkende Muslime immer mit
eingeschlossen - die offensichtlichen Tatsachen anerkennen. Eine
davon ist, dass die Religion Islam ein massives inneres Problem hat.
Zu viele ihrer Anhänger begreifen sie als eine politische Ideologie,
die mit ihrem Weltbeherrschungsanspruch, Judenhass, Führerkult und
ihrer Herrenglauben-Attitüde der gefährlichste Rechtsextremismus
unserer Tage ist, Islamismus genannt. Die Grenzen zwischen Religiösen
und Islamisten sind unscharf. Denn auch die Extremen berufen sich auf
den Koran, der allen Muslimen als Gottes Wort gilt. Und sie können
es. Im Koran sind neben spiritueller Schönheit genauso Gewaltaufrufe
bis hin zum Töten zu finden. Das heißt: Die Muslime kommen nicht
umhin, sich mit dem mörderischen Fundamentalismus im eigenen Haus
auseinanderzusetzen. Das fordern übrigens seit langem auch zahlreiche
reformorientierte Muslime. Nur: Sie werden kaum gehört. Stattdessen
ist die hohle Formel "Das hat nichts mit dem Islam zu tun" bei
Politikern und Religionsfunktionären schnell ausgesprochen, sobald
wieder Blut fließt im Namen des Propheten. Zuletzt tat sich
Innenminister Thomas de Maizière damit hervor. Wie dumm die Phrase
ist, zeigen allein die Geschehnisse der vergangenen eineinhalb
Jahrzehnte auf der Welt. Dieser Logik folgend hätte der 11. September
nichts mit dem Islam zu tun, ebenso die Anschläge von Bali, Madrid,
London und der Aufruhr nach den dänischen Karikaturen auf der Welt.
Oder die Terrororganisationen Islamischer Staat, Hamas, Hisbollah, El
Kaida, Taliban, Boko Haram, Al Shabaab und die Muslimbrüder. Oder der
Staatsterror im Iran und in Saudi-Arabien, die Einführung der Scharia
in Teilen Indonesiens, Scharia-Gerichte in deutschen Hinterzimmern,
der andauernde mörderische Kampf zwischen schiitischen und
sunnitischen Muslimen. Oder der Hass der Salafisten und die weit
verbreitete Unterdrückung des Weiblichen sowie anderer Religionen in
muslimisch dominierten Ländern. Weitergedacht würde die Aussage
zwangsläufig in der Feststellung münden, der Islam selbst habe nichts
mit dem Islam zu tun. Absurd. Wenn Dschihad "innere Anstrengung"
bedeutet, wie Muslime oft erklären, dann ist es dringend Zeit, dass
sie das Problem mit dem Zorn in ihren Reihen anerkennen und offensiv
angehen; auch um den spirituell-mystischen Islam - man denke nur an
die faszinierenden Sufis - zu retten. Kluge Denker dafür hat der
Islam in seiner Geschichte selbst hervorgebracht. Geschieht das
nicht, weil sich die Muslime nicht zuständig fühlen oder nicht wollen
und weil es allen anderen in der Gesellschaft an Mut und Klarheit
fehlt, um die eigenen Werte zu verteidigen, gewinnen die kriminellen
Fundamentalisten. Dann stehen wir - mit den freiheitlich denkenden
Muslimen - vor einem harten Kulturkampf. Wie der ausgeht, ist absolut
ungewiss.
OTS: Neue Westfälische (Bielefeld) newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65487 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2
Pressekontakt: Neue Westfälische News Desk Telefon: 0521 555 271 nachrichten@neue-westfaelische.de
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!