15.07.2015 22:32:38
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Preisschlacht der Discounter-Giganten Zerfleischende Feilscherei Christine Panhorst
Bielefeld (ots) - Es ist ein Kampf von Goliath gegen Goliath. Die
Riesen Aldi und Lidl stehen sich in der Arena der Discounter
schnaubend gegenüber, beide gut gerüstet. Beide kämpfen mit gleichen
Waffen - mit Preisschraubereien, die den anderen in Bedrängnis
bringen sollen. Wer kann es am günstigsten? Dass sich ein solcher
Kampf nicht tennismäßig im sauberen Dress in ein paar Sätzen
absolvieren lassen wird, ist offensichtlich. Es wird eine schmutzige
Schlacht werden, die - auch wenn gerade alles billiger ist -
langfristig auf Kosten der Verbraucher gehen wird. Dass sich zwei so
ebenbürtige Kontrahenten miteinander anlegen, zeigt auch, dass der
Discountermarkt in Deutschland ziemlich gesättigt ist. Die Deutschen
sind gut mit Günstigem versorgt. Freiflächen sind rar geworden. Um
weiter wachsen zu können, müssen Aldi und Lidl das Optimum aus ihren
Verkaufsflächen herausholen, indem sie an ihren Standorten erweitern
oder indem sie eben am Sortiment schrauben. Wie jetzt Aldi. Das stört die bisher in weiten Strecken friedliche Koexistenz der beiden Super-Discounter. In Nahversorgungszentren wird der Kampf um die Kundschaft jetzt Tür an Tür ausgetragen werden. Gleicht sich das Sortiment noch weiter an, kann es pro Standort nur einen geben. Und dann gibt es da doch noch einen David im Kampf der beiden Goliaths. Den Verbraucher. Der kann sich jetzt zwar noch am Rande des Kampfschauplatzes die Hände reiben bei der Schnäppchenjagd, doch langfristig wird das Gerangel der Großen auf die Markenvielfalt gehen. Denn der Preisdruck, den die Discounter sich gegenseitig machen, werden sie weiterreichen an die Hersteller. Großkonzerne werden die zähen Preisverhandlungen, die ihnen jetzt ins Haus stehen, aussitzen können. Für kleinere wird es eine zerfleischende Feilscherei werden. Sie müssen dann günstiger produzieren, um marktfähig zu bleiben - oder aussteigen. Den Qualitätsknick, den das bedeuten kann, spürt dann auch der Verbraucher. Besser essen wird er dann nicht, höchstens billiger. Pferdelasagne vielleicht.
oder indem sie eben am Sortiment schrauben. Wie jetzt Aldi. Das stört die bisher in weiten Strecken friedliche Koexistenz der beiden Super-Discounter. In Nahversorgungszentren wird der Kampf um die Kundschaft jetzt Tür an Tür ausgetragen werden. Gleicht sich das Sortiment noch weiter an, kann es pro Standort nur einen geben. Und dann gibt es da doch noch einen David im Kampf der beiden Goliaths. Den Verbraucher. Der kann sich jetzt zwar noch am Rande des Kampfschauplatzes die Hände reiben bei der Schnäppchenjagd, doch langfristig wird das Gerangel der Großen auf die Markenvielfalt gehen. Denn der Preisdruck, den die Discounter sich gegenseitig machen, werden sie weiterreichen an die Hersteller. Großkonzerne werden die zähen Preisverhandlungen, die ihnen jetzt ins Haus stehen, aussitzen können. Für kleinere wird es eine zerfleischende Feilscherei werden. Sie müssen dann günstiger produzieren, um marktfähig zu bleiben - oder aussteigen. Den Qualitätsknick, den das bedeuten kann, spürt dann auch der Verbraucher. Besser essen wird er dann nicht, höchstens billiger. Pferdelasagne vielleicht.
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