05.03.2014 22:13:00
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Neue OZ: Kommentar zum Fleischkonzern Vion
Vion wankt. Kostspielige Fehler der Vergangenheit belasten den Fleischkonzern bis heute schwer. Ein Expansionsdrang an der Grenze zum Größenwahn hat das Unternehmen in die Krise gestürzt. Der Beleg ist das Ergebnis nach Steuern im Jahr 2012: 817 Millionen Euro Verlust. Die Firmenlenker von einst sind ausgetauscht. Die neuen Manager, oder besser gesagt Feuerwehrmänner, versuchen, den Weg aus der Krise mit Schließungen und dem Verkauf ganzer Geschäftsfelder zu ebnen. Die Botschaft: Will Vion überleben, braucht es schnell Geld. Verlustbringer müssen abgestoßen oder geschlossen werden. Es mutet fast wie die logische Konsequenz aus der Geschichte an: Das Unternehmen, das einst ohne Rücksicht auf Verluste expandierte, schrumpft sich nun wiederum ohne Rücksicht auf Verluste gesund. Fraglich bleibt, ob die offensichtliche Unstimmigkeit über den Betreibervertrag des Schlachthofes in Lingen zwischen Vion, Stadt und Landkreis Emsland dessen Ende verhindern kann. Was sollen die Verwaltungen machen? Selbst schlachten? Letztlich sind Standorte wie der in Lingen Leidtragende des Rennens der Fleischbarone in Deutschland. Als Sieger geht zumindest vorläufig der Tönnies-Konzern hervor, der auf wenige, dafür umso größere Standorte gesetzt hat. Bald wird sich die Frage stellen, wie sich diese Firmenstruktur mit dem offensichtlichen Verbraucherwunsch nach mehr Regionalität verbinden lässt.
Dirk Fisser
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