23.02.2014 22:13:01
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Neue OZ: Kommentar zu Venezuela
Der Lack ist ab. Lange galt Venezuela als das linke Vorzeigeland in Lateinamerika, das unter der Führung des charismatischen Hugo Chávez nicht nur nach außen glänzte. Doch dessen blasser Nachfolger Nicolás Maduro und sein Umgang mit den landesweiten Protesten gegen Inflation, Korruption und Kriminalität lassen die Fassade der Regierung erbärmlich abblättern. Maduro benimmt sich undemokratisch: Er lässt den Oppositionspolitiker Leopoldo López verhaften, entsendet Fallschirmjäger in die Protestgebiete und schränkt die Informationsfreiheit durch Blockade von Fernsehsendern und Internetzugängen ein.
Die scheinbare Kontrolle der Landeskrise offenbart genau das Gegenteil: Maduro hat nichts unter Kontrolle. Das sozialistische Experiment ist gescheitert. Seit dem Tode Chávez' geht es mit dem Land bergab, und Maduro ist ganz offensichtlich mit der politischen Verantwortung, die ihm demokratisch übertragen worden war, überfordert. Mit despotischen Methoden versucht er davon abzulenken, dem Erzfeind USA wirft er versuchten Staatsstreich vor. Doch das Kernproblem liegt im Innern, und Maduro könnte es aus eigener Kraft lösen: Denn im Gegensatz zur Ukraine geht es den Protestierenden nicht um einen Systemwechsel, sondern um punktuelle Verbesserungen. Ein paar wichtige Zugeständnisse, wie die Freilassung festgenommener Demonstranten und ein echter Dialog mit der Opposition, könnten die Lage schon schnell beruhigen.
Esther Alves
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