21.01.2014 22:15:06
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Neue OZ: Kommentar zu Syrien / Konflikte
Die Bilder von grausam getöteten Gefangenen aus den Folterkellern des syrischen Regimes sind eine Anklage, nicht nur gegen den verbrecherischen Präsidenten Baschar al-Assad. Stumm schleudern sie der Weltgemeinschaft entgegen: Seht, was in Syrien passiert, während ihr hadert und zaudert. Seht, was passiert, weil ihr globale Machtpolitik höher bewertet als Menschenleben.
Das Schicksal der Ermordeten ist nur ein Stein im Schreckensmosaik des syrischen Bürgerkriegs. Rebellen foltern, töten und marodieren ebenso wie Assads Schergen. Angesichts der Brutalität ist jene Planlosigkeit, die der Westen im Vorfeld der Friedenskonferenz an den Tag legt, noch blamabler. Die Vereinten Nationen, bisher hilf- und erfolglose Vermittler im Konflikt, diskreditieren sich selbst durch die peinliche Ein- und Ausladung des Iran. Die USA senden das Signal, Assad könnte ihnen lieber sein als die mögliche Dominanz Al-Kaida-naher Gruppen. Russland hält ungerührt am Diktator fest. Und der EU gelingt es ohnehin nicht, außenpolitisch mit einer Stimme zu sprechen.
Damit ist die Konferenz im Grunde gescheitert, bevor sie überhaupt begonnen hat. Die syrische Opposition, die nichts eint außer der Hass auf Assad, wird einmal mehr enttäuscht erkennen, dass ihre Sache in der globalen Interessenspolitik untergeht. Dies ist Wasser auf die Mühlen der Radikalen.
Franziska Kückmann
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