11.09.2013 22:14:59
|
Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Mit großem Tamtam sind die ersten von insgesamt 5000 syrischen Flüchtlingen, denen Deutschland Asyl bieten will, in Hannover begrüßt worden. Doch statt viel Gewese um die eigene Mildtätigkeit zu machen, sollten Bund und Länder überlegen, wie sie noch mehr von jenen Syrern schnell und unbürokratisch aufnehmen können, die ihre Heimat verlassen müssen. Schweden etwa handelt vorbildlich: Die dorthin geflohenen Syrer erhalten ein permanentes Aufenthaltsrecht, und dürfen ihre Familien nachholen. Gut so. Denn angesichts des Elends im Kriegsgebiet fehlt für ein zögerliches Verhalten die Zeit. In der Bevölkerung muss die Bundesregierung viel stärker dafür werben, dass die Aufnahme von Syrern eine humanitäre Verpflichtung ist. Hässliche Szenen wie kürzlich vor einem Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf zeigen, dass hierfür zum Teil das Bewusstsein fehlt.
Der Strom der Flüchtlinge wird so schnell nicht abreißen. Während die Staatengemeinschaft über Syriens Chemiewaffen streitet, geht das Morden weiter. Und selbst wenn im Giftgas-Konflikt eine diplomatische Lösung gefunden wird: Sie würde am Verlauf des Bürgerkriegs kaum etwas ändern. Es spricht Bände, dass der Krieg selbst in der aktuellen Debatte gar keine Rolle spielt. Solange die Welt über das Giftgas spricht, stellt niemand die unangenehme Frage, wie das Dauergemetzel beendet werden könnte.
Franziska Kückmann
OTS: Neue Osnabrücker Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58964 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!