05.03.2014 22:13:00
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Neue OZ: Kommentar zu politischen Reden am Aschermittwoch
Als es die Große Koalition im Bund noch nicht gab, klangen die Reden am politischen Aschermittwoch spannender. Wenn die Parteichefs und weitere Spitzenpolitiker bei ihren rhetorischen Scharmützeln den Gegner attackierten, hatte das hohen Unterhaltungswert. Zwar fielen an den Stammtischen in Bayern auch diesmal deftige Zitate, aber sonst war manches anders. Weil die vereinten Partner Union und SPD sich nicht öffentlich bekämpfen wollten, suchten sie nach einem anderen Sündenbock. So bekam die Europäische Union Keile ab. An vorderster Front teilte Europaskeptiker Peter Gauweiler aus. Im Ton hat der CSU-Mann überzogen. Doch es fiel auf, dass der Münchener nicht der Einzige war, der mit Ressentiments gegen Brüssel auf Stimmenfang ging, ausgerechnet vor der Europawahl. Das ist schon kurios. Der sozialdemokratische EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hätte in seiner Rede am Aschermittwoch auch auf Kritik an überzogener Regulierungswut verzichtet, wenn sie nicht einen Nerv treffen würde. Hat sich in Deutschland der Wind in Sachen Europa gedreht? Ach nein, so extrem ist es auch wieder nicht. Es liegt wohl daran, dass alle Etablierten misstrauisch die europakritische AfD beäugen und sie nicht hochkommen lassen wollen. Schließlich nannte selbst CSU-Chef Horst Seehofer die europäische Idee die "genialste in der Geschichte".
Christof Haverkamp
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