31.07.2013 22:15:00

Neue OZ: Kommentar zu Papst / Homosexualität

Osnabrück (ots) - Der Ton macht die Musik

Schon seit Tagen sorgen die Äußerungen von Papst Franziskus zu Homosexuellen für Gesprächsstoff. Dabei hat das Kirchenoberhaupt inhaltlich überhaupt nichts Revolutionäres gesagt. Auch die römische Lehrmeinung hat sich nun keineswegs um 180 Grad gedreht.

Für Franziskus von zentraler Bedeutung ist die Suche von Menschen nach Gott und ihr guter Wille. Sämtliche weiteren Gesichtspunkte treten für den Pontifex in den Hintergrund. Zugleich hat der Papst geschickt die Frage umgangen, wie die katholische Kirche mit praktizierenden Schwulen und Lesben umgehen soll. Deswegen wäre es nicht angebracht, seine wenigen Worte mit überzogenen Erwartungen auf tief greifende Reformen zu verbinden.

Doch allein schon der Ton macht die Musik. Die Gesprächskultur ist unter Franziskus offener geworden, sie wirkt nicht mehr verzagt oder ausgrenzend. Nicht Verbote oder Trennendes stehen im Mittelpunkt. Dieser Papst leitet damit einen Mentalitätswandel ein, und der mit mancherlei Hoffnungen verbundene Kurswechsel lässt eben auch schwule Politiker wie Außenminister Guido Westerwelle aufhorchen.

Für sehr konservative Katholiken ist dieser Stil ungewohnt. Sie betonen immer wieder gern, zwischen Franziskus und seinen Vorgänger Benedikt XVI. passe kein Blatt Papier. Inhaltlich stimmt das wahrscheinlich - doch vom Stil her passen ganze Bibliotheken zwischen die beiden Päpste.

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