20.08.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Immobilien / Wohnen
Sogar, als vor zehn Jahren die Dotcom-Blase schon geplatzt war, galten Investitionen in deutsche Wohnimmobilien noch immer als langweilig. Das hat sich grundlegend gewandelt. Den Kurs der größten Unternehmen der Branche hierzulande bestimmen heute angelsächsische Eigner. Von denen weiß man, dass sie aufs schnelle Geschäft aus sind.
Viele Mieter in den zum Teil mehr als 60 Jahre alten Wohnungen hadern mit der neuen Zeit - manchmal mit Recht. Zum Beispiel in Dresden: Dort hat die Gagfah nach einer Klage der Stadt einem Vergleich zugestimmt, der ihr einen höheren Mieterschutz auferlegt. In Hamburg kam es zu Demos von Gagfah-Mietern, bei denen der Putz von den Wänden gebröckelt war. Inzwischen hat der neue Chef des Unternehmens, Thomas Zinnöcker, Besserung gelobt.
Im Frühjahr war er überraschend vom Berliner Rivalen GSW zur Gagfah gewechselt - über den Grund darf spekuliert werden. Die ohne Chef dastehende GSW soll nun im deutlich größeren Konzern Deutsche Wohnen aufgehen, der dadurch wiederum die Gagfah überholen will.
Das riecht nach dem Prinzip Fressen oder gefressen werden. Das Geschäft funktioniert vor allem auf Kosten des Personals der Immobilienfirmen und der Mieter. Großfusionen in der Branche sollten auch Politiker und Wettbewerbshüter aufschrecken, weil das großstädtische Wohnen für viele Mieter schon jetzt zu teuer ist.
Norbert Meyer
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