29.11.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Finanzen / Rating / Niederlande
Das Zittern in der Euro-Zone vor den US-Ratingagenturen ist Geschichte: Eher achselzuckend ist die Entscheidung von "Standard & Poor's" zur Kenntnis genommen worden, den Niederlanden die Bestnote in Sachen Kreditwürdigkeit abzuerkennen. Seit der Ansage der Europäischen Zentralbank im Sommer 2012, den Euro mit allen Mitteln zu verteidigen, haben die Beurteilungen aus Übersee stark an Bedeutung verloren. Es ist kaum davon auszugehen, dass die Niederlande künftig ernsthafte Probleme an den Kapitalmärkten bekommen werden.
Dennoch lohnt sich der Blick auf den einstigen Vorzeige-Nachbarn: Sehenden Auges haben sich die Niederlande mit ihrer Zinspolitik in eine Mini-Immobilienkrise manövriert. Was hier seit Jahren passiert, ähnelt den Vorgängen in Spanien und anderen Krisenländern der Euro-Zone. Mit dem Unterschied, dass die holländische Immobilienblase nicht mit einem großen Knall geplatzt ist. Vielmehr schrumpft sie seit Jahren beständig zurück auf Normalniveau.
Diese Entwicklung aber hält das Wirtschaftswachstum dauerhaft klein, die Arbeitslosenzahlen hingegen hoch. Von spanischen Verhältnissen sind die Niederländer zwar noch weit entfernt. Doch nachhaltig verbessern wird sich die Situation nicht, wenn wie bislang lediglich die Staatsausgaben zur Schuldenbekämpfung zusammengestrichen werden, die Bereitschaft zu wirklich nachhaltigen Reformen aber fehlt.
Dirk Fisser
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