06.01.2014 22:15:00
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Neue OZ: Kommentar zu Dreikönigstreffen / FDP
Es war wie immer, und doch alles neu: Das traditionelle Dreikönigstreffen der Liberalen fand zwar wie üblich am Vorabend im Stuttgarter Hotel Maritim und am Tag selbst im Opernhaus statt, aber das war es auch schon mit dem bekannten Prozedere. Denn dieses Jahr stand alles unter der Überschrift "Neustart".
Diesen hat die Partei nach dem desaströsen Jahr 2013 bitter nötig. Und so war eben doch alles etwas kleiner, bescheidener und teilweise richtig nett. Statt des krampfigen Balls am Vorabend gab es Plausch und Getränke bei lockerer Swing-Musik. Das gefiel dem neuen Parteichef Lindner, der eh "nicht gern tanzt", aber der Star des Abends war. Das gefiel auch Wolfgang Kubicki, dem gar der Sinn nach einer Party stand, mit "modernerem Tanz", was er sehr möge.
Party? In dieser Situation? Schließlich ist die FDP mit dem Rauswurf aus dem Bundestag praktisch ohne Einfluss, es fehlt an Geld (die Getränke mussten selbst bezahlt werden), es fehlt an Bedeutung. Kaum ein Grund zu feiern. Oder? Tatsächlich machen die Liberalen gerade alles richtig: Sie haben sich eine neue Führung verpasst und tun nun gemeinsam das, was man im Reitsport dem gestürzten Reiter rät: aufstehen, Zähne zusammenbeißen und mit neuem Mut neu anfangen. Ob das der FDP mit ihrer Fokussierung auf Europa-Themen gelingt, werden die anstehenden Wahlen offenbaren. Aber die Chancen stehen nicht schlecht.
Melanie Heike Schmidt
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