18.04.2013 22:14:59

Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr / Afghanistan

Osnabrück (ots) - Taktisch klug

Ende 2014 macht noch lange nicht der letzte Bundeswehrsoldat in Afghanistan das Licht aus: Denn 600 bis 800 Männer und Frauen will Verteidigungsminister Thomas de Maizière auch danach noch im Land lassen - eine gute Entscheidung.

Gut ist dieser Entschluss mit Blick auf die vielen einheimischen Helfer, die der Truppe bislang zur Seite standen. Sie haben noch mehr Zeit, sich auf den vollständigen Abzug vorzubereiten. Es ist wichtig, dass die Bundesregierung alles Erdenkliche unternimmt, um ihre afghanischen Unterstützer, wie etwa Übersetzer, vor der Rache der Taliban zu schützen. Am besten würde dies durch die Aufnahme hierzulande gelingen. Das wünschen sich auch die meisten Helfer - obwohl der afghanische Präsident Hamid Karsai dagegen ist.

Nötig ist der fortlaufende Einsatz in dieser Größenordnung zudem wegen der fehlenden Entschlusskraft der USA. Der größte Truppensteller am Hindukusch hat sich noch nicht festgelegt, wie stark er sich nach 2014 engagiert. Auch deshalb ist Deutschland bis auf Weiteres so gefordert.

Aus dieser Not hat die Bundesregierung zugleich eine Tugend gemacht: Denn dadurch, dass sie den ersten Schritt geht, verschafft sie sich einen taktischen Vorteil bei den Verhandlungen über das tatsächliche Truppenkontingent. Bisher hat sie lediglich einen Rahmen abgesteckt.

Fabian Löhe

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

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