21.06.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Brasilien / Demonstrationen
Ausgerechnet Brasilien. In dem Land, in dem die Menschen mutmaßlich dribbelnd oder Ball jonglierend auf die Welt kommen, steht ein Fußballereignis im Zentrum des Volkszorns. Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft wird beim Confed-Cup aber auch klar, dass es nicht um den Sport geht, sondern um seine Auswüchse.
Dagegen richten sich die Proteste, gewissermaßen symbolhaft. Denn es ist für viele nicht nachvollziehbar, dass wie überdimensionierte Raumschiffe wirkende Stadienpaläste entstanden sind, parallel dazu aber zentrale Probleme ungelöst bleiben. Verschwendungssucht auf der einen Seite, während die Defizite im Gesundheitswesen, in der Bildungs- und Sozialpolitik immer eklatanter werden.
Offensichtlich richtet sich der Unmut auch gegen die Weltregierung des Fußballs. Die Bedingungen, die von der FIFA gestellt werden, sind für die Ausrichterländer teilweise abenteuerlich zu erfüllen - trotz aller in Aussicht gestellten Verbesserungen der Infrastruktur und sozialer Standards. Man kann verstehen, wenn die Protestler Krankenhäuser mit "FIFA-Standard" fordern, wie auf Transparenten zu lesen stand. Viele Brasilianer fühlen sich als arme Menschen in einem reichen Land.
Es sind noch knapp zwölf Monate für Verbesserungen, die auf der Weltbühne sicherlich registriert würden. Auch wenn die Gewaltausbrüche zu verurteilen sind, so können die Demos durchaus eine Wende zum Besseren einleiten.
Alfons Batke
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion
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