19.04.2013 22:14:59
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Neue OZ: Kommentar zu Banken / Commerzbank
Der Unmut unter Aktionären der Commerzbank ist verständlich. Sogar Mitarbeiter stießen ihnen zufallende Papiere zuletzt postwendend ab, was nicht von großem Vertrauen in ihr Unternehmen zeugt.
Die Kapitelvernichtung betrifft aber bei Weitem nicht alle Anleger. Die wenigsten dürften tatenlos zugeschaut haben, wie das Papier von Ständen jenseits der 30 auf gut einen Euro durchgereicht wurde. Wegen starker Schwankungen ließ sich mit der Aktie zwischenzeitlich sogar gutes Geld verdienen. Auch der Schritt, gerade jetzt mit einer weiteren, massiven Kapitalerhöhung den Staatsanteil zu senken, könnte sich noch als klug herausstellen. Derzeit ist die Lage relativ ruhig. Der Fall Zypern drückt auf die Stimmung, aber nicht wirklich aufs Geld. Anders sähe es aus, spitzte sich die Krise in Italien oder Frankreich zu.
Bank-Chef Martin Blessing handelt daher richtig, seine Bank darauf vorzubereiten und das Zeitfenster zu nutzen. Endet die Krise, stehen er und sein Haus als Sieger da. Verschlimmert sie sich, hat er wenigstens unternehmerische Handlungsfreiheit gewonnen.
Freilich genügt das nicht, um die Commerzbank zu stabilisieren. Dazu muss Blessing ihr eine Vision geben, aus der zählbare Einnahmen folgen. Bisher hat er sich hauptsächlich von riskanten und defizitären Feldern getrennt. Aktuell plant er, im Privatkundengeschäft zu sparen. Aber wo will er angreifen, wie will er wachsen? Blessing bleibt Antworten schuldig, die erheblich wichtiger sind als der Streit um die aktuelle Kapitalmaßnahme.
Burkhard Ewert
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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