27.02.2014 22:13:01
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Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Ehrgeizige Milchbauern fiebern dem 1. April 2015 entgegen. Dann nämlich werden die Milchquoten, denen sich Produzenten seit 1984 beugen müssen, Geschichte sein. Die EU schafft die Quoten ab, der Weg zum Glück auf dem durstigen Weltmarkt wird frei.
In Erwartung dessen vergrößern viele Milchviehhalter in Niedersachsen ihre Ställe und schaffen sich mehr Kühe an. Es stimmt ja: Die Nachfrage nach Milchprodukten steigt insbesondere in Schwellenländern und kann den Rückgang im Inland mehr als ausgleichen. Es stimmt auch, dass Deutschland über hervorragende klimatische Produktionsbedingungen verfügt.
Anlass zur Euphorie ist das nicht. Denn nicht Quoten werden in Zukunft das Geschäft begrenzen, sondern - immer stärker spürbar - die Faktoren Fläche und Raum. Schon jetzt wissen viele Viehhalter in Niedersachsen nicht mehr, wo sie ihre Gülle noch loswerden und wie sie die Emissionen ihrer Ställe eindämmen sollen. Und der Wettbewerb um Fläche wird noch schärfer werden, wenn die zur Neufassung anstehende Gülleverordnung auch die Ausbringung von Biogas-Gärresten in die Gesamtrechnung einbezieht.
Chancen des Exports nutzen zu wollen ist legitim. Auf einen globalen Milchrausch und maximale Produktion um jeden Preis zu setzen ist es nicht. Der Kluge investiert mit Augenmaß.
Christian Schaudwet
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