08.11.2013 22:14:00

Neue OZ: Kommentar zu 75. Jahrestag der Judenpogrome

Osnabrück (ots) - Die Jüngeren müssen bewahren

Drei Generationen liegen die zutiefst menschenverachtenden Ereignisse vom 9. November 1938 nun zurück. Nur noch wenige gibt es heute, die davon erzählen können. Vielleicht waren sie damals selbst im Visier der Nationalsozialisten, mussten um ihr Leben bangen. Vielleicht starrten sie wie gelähmt auf die brennenden Gebetshäuser und konnten nicht begreifen, was sie dort sahen. Vielleicht gehörten sie auch zu den Schlägern, Plünderern und Marodeuren. Die Erinnerung der Verbliebenen verblasst nicht, trotz der langen Zeit. Das ist gut. Denn der 9. November 1938 geht alle etwas an, jetzige und künftige Generationen. Und je älter die Zeitzeugen werden, desto mehr sind die Jüngeren gefordert. Sie müssen behüten. Den Schrecken dessen bewahren, was auf die Judenpogrome folgte.

Denn der 9. November 1938 markierte den Aufbruch zu einer bis dato unvorstellbaren Katastrophe. Schon vorher wurden Juden in Deutschland diskriminiert und erniedrigt. Doch seit marodierende Trupps vor 75 Jahren Synagogen in Brand setzten, Juden verprügelten und verschleppten, Geschäfte verwüsteten und religiöse Symbole zerstörten, gab es bei der Judenverfolgung kein Halten mehr. Der Holocaust begann zu wüten. Heute stehen oftmals Gedenksteine dort, wo früher Juden lebten, arbeiteten, beteten. Sie mahnen uns, nicht zu vergessen. Hören wir auf sie. Neues jüdisches Leben hat hier längst eine Heimat gefunden. Diese gilt es zu schützen.

Cornelia Mönster

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