Dividende steigt |
23.02.2018 11:27:42
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Neue Mitglieder bescheren XING unerwartet kräftiges Wachstum - Aktien neigen zur Schwäche
Die Kursreaktion fiel am Freitag dennoch verhalten aus: Kurz nach Handelsstart rutschte das Papier leicht ins Minus. Einem Händler zufolge sind die Geschäftszahlen schlichtweg kein Kurstreiber mehr, nachdem das Papier alleine am Vortag aufgrund einer positiven Analystenstudie um mehr als 4 Prozent zugelegt hatte.
XING kurbelte dank zwei Millionen Neumitgliedern den Umsatz im Vorjahresvergleich um 26 Prozent auf knapp 188 Millionen Euro an, wie die Burda-Tochter in Hamburg auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 22 Prozent auf rund 58 Millionen Euro zu - und traf damit die Erwartungen der Analysten und die eigene Prognose. XING hatte im November seine Ziele leicht angehoben.
Noch immer ist es der Privatkundenbereich, der bei XING das meiste Geld in die Kassen spült. So kamen über die kostenpflichtigen Mitgliedschaften rund 90 Millionen Euro herein - das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Geschäftskunden-Standbein, mit dem XING Unternehmen bei der Suche nach Mitarbeitern hilft, holt aber auf: Hier gingen die Erlöse um 41 Prozent auf rund 77 Millionen Euro nach oben. In der dritten Sparte, zu der die Onlinewerbung und Veranstaltungs-Dienstleistungen wie die Ausrichtung von Jobmessen gehören, legten die Umsätze um 33 Prozent auf rund 18 Millionen Euro zu.
Unter dem Strich bremsten aber hohe Personal- und Marketingkosten sowie Abschreibungen den Gewinnanstieg des Unternehmens: Der Überschuss legte um 10 Prozent auf rund 26 Millionen Euro zu.
Insgesamt zählt XING derzeit rund 13 Millionen Mitglieder, wobei LinkedIn dem Unternehmen dicht auf den Fersen ist. Seit der Konkurrenten aus Kalifornien auch im deutschsprachigen Raum unterwegs ist, haben sich hier rund 11 Millionen Nutzer angemeldet. XING wird zu 50,26 Prozent vom Medienkonzern Burda kontrolliert.
XING-Aktien neigen zur Schwäche - Gute Zahlen schon vorweg genommen
Ein starkes Nutzerwachstum und eine höhere Dividende waren den Aktien von XING am Freitag kein positiver Kurstreiber. Nach zögerlichem Start tauchten sie zeitweise mit mehr als 1 Prozent ins Minus ab. Zuletzt zeigten sie sich mit einem Abschlag von 0,73 Prozent auf 272 Euro nur leicht davon erholt. Sie gehörten zum hinteren Drittel im TecDAX, der zeitgleich etwas höher tendierte.
Einem Händler zufolge sind gute Geschäftszahlen kein Kurstreiber mehr, nachdem das Papier am Vortag schon Vorschusslorbeeren erhalten hatte. Begünstigt durch einen positiven Kommentar der Experten von Oddo BHF waren sie am Donnerstag schon deutlich um mehr als 4 Prozent gestiegen. Für einen Sprung über die zuletzt umkämpfte Marke von 275 Euro fehlten nun die nötigen Impulse, die auch nicht von einem Ausblick kamen. Einige Börsianer monierten hier die fehlenden Aussagen.
Am Markt hieß es, dass das Online-Karrierenetzwerk mit soliden Eckdaten für das vergangene Jahr die Erwartungen weitgehend erfüllt habe. Rund zwei Millionen Neumitglieder haben sich 2017 angemeldet - so viele wie nie zuvor. Der operative Gewinn (Ebitda) war vor diesem Hintergrund um 22 Prozent gestiegen und traf so die im November angehobenen Unternehmensziele. Unter dem Strich bremsten aber hohe Personal- und Marketingkosten sowie Abschreibungen das Ergebnis: Der Überschuss legte um 10 Prozent auf rund 26 Millionen Euro zu.
Von einer nach oben geschraubten Dividende zeigten sich Beobachter und Investoren ebenso nicht überrascht. Der XING-Vorstand hatte am Vorabend bereits die Auszahlung von 1,68 Euro je Aktie vorgeschlagen. Im vergangenen Jahr waren 1,37 Euro je Aktie an die Aktionäre geflossen.
HAMBURG (dpa-AFX)
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