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28.03.2024 23:00:00
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Netflix-Aktie erlebt Comeback - Analysten schrauben Kursziele hoch
• Umsatz, Gewinn, Abonnentenzahlen: Beeindruckendes Wachstum
• Viele Analysten schraubten zuletzt ihre Kursziele hoch
In den Medien ist es um die Netflix-Aktie in den vergangenen Monaten eher ruhig geworden. So gehört der Streaminganbieter auch nicht zu den, in kurzer Zeit zu Legendenstatus aufgestiegenen "Magnificent Seven" - der Gruppe der sieben Aktien der Tech-Riesen NVIDIA, Alphabet, Apple, Microsoft, Amazon, Meta Platforms und Tesla, die dank ihrer starken Kursperformance einen sehr großen Anteil zu der Rekordjagd des marktbreiten US-Index S&P 500 beitragen.
Nichtsdestotrotz kann sich die Performance der Netflix-Anteilsscheine mehr als sehen lassen, gewann sie bei einem derzeitigen Preis von 629,24 US-Dollar seit Jahresanfang doch knapp 29 Prozent an Wert (Stand: Schlusskurs vom 26. März 2024). Viele Analysten sind der Ansicht, dass es für einen Kauf der Netflix-Aktie nach dem starken Comeback aber noch nicht zu spät ist.
Analysten reagieren positiv auf Geschäftsentwicklung von Netflix
So haben sich kürzlich die Analysten von Loop Capital, Jefferies Financial und JPMorgan sehr positiv zur Netflix-Aktie geäußert. Loop Capital hat sein Kursziel für den Streaming-Dienst auf beeindruckende 700 US-Dollar pro Aktie erhöht und hält an seiner "Buy"-Empfehlung fest. Ebenfalls auf 700 US-Dollar hochgeschraubt hat der Jefferies-Analyst Andrew Uerkwitz seine Zielmarke für die Netflix-Anteilsscheine. Zuvor hatte der Wert noch bei 580 US-Dollar gelegen, doch das konstante Wachstum der Abo-Kunden und schwächelnde Konkurrenten machten Uerkwitz bullisher.
Unterdessen bekräftigte auch JPMorgan das "Overweight"-Rating für Netflix. Begründet wurde dieser Schritt von der US-Großbank mit dem Vertrauen in das Potenzial des Unternehmens, das Umsatzwachstum 2024 zu steigern und die Gewinnmargen im kommenden Jahr zu erhöhen. Einen positiven Einfluss auf das Gesamtgeschäft erwartet das JPMorgan-Team zudem von dem vermehrten Engagement von Netflix in der lukrativen Sportbranche.
Starkes Kundenwachstum auch dank Sport-Ambitionen?
Laut "yahoo finance"-Experte Madison Mills sei allerdings noch offen, wie sehr das Sport-Engagement die Gewinnentwicklung des Streamingdienstes positiv beeinflussen könne. "Nun, wir wissen, dass sie den Kampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul [...] übertragen werden. Heute haben sie diese WWE [World Wrestling Entertainment]-Partnerschaft in Arbeit. Es stellt sich die Frage, inwieweit Netflix in der Lage sein wird, von dem Interesse an Live-Sport und Streaming zu profitieren."
Unabhängig von den Netflix-Ambitionen im Sportbereich zeigte sich Mills aber beeindruckt von der Arbeit des Unternehmens in den vergangenen Quartalen. "Aber sie waren auch so erfolgreich bei der Veröffentlichung ihrer jüngsten Ergebnisse. Sie haben sozusagen das Narrativ der Gewinnsaison gestartet, dass es nicht nur die großen Tech-Namen sind, die erfolgreich sein werden", betonte Mills und fügte hinzu: "Das Unternehmen hat sich wirklich unglaublich gut entwickelt. Und ich denke, dass ihre Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, für ein Abonnement zu zahlen, das keine Passwörter erfordert, ein wirklich entscheidender Teil davon ist".
Netflix-Aktie zu weit gelaufen?
Die Analystenteams von Loop Capital und JPMorgan sowie der Aktienmarktexperte Mills sind beileibe nicht die einzigen Netflix-Bullen. Vielmehr zeigt sich das Gros der beobachtenden Analysten des Streamingdienstes zuversichtlich in puncto künftiger Aktienentwicklung. Von den 40 Beobachtern empfehlen dem Finanzportal "TipRanks" zufolge 26 die Netflix-Aktie zum Kauf, 13 zum Halten und lediglich einer rät zum Verkaufen. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht geboten: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 591,29 US-Dollar, was vom gegenwärtigen Aktienkursniveau Abgaben in Höhe von rund 6 Prozent bedeuten würde (Stand: 26. März 2024). Dies impliziert, dass viele Analysten der Ansicht sind, dass die Netflix-Papiere mittlerweile wohl zu weit gelaufen sind.
Gewinnbericht am 18. April: Tut es Netflix nochmal?
Allerdings könnten erneut stärker als erwartet ausfallende Zahlen zum ersten Quartal 2024 die Analysten wieder positiv überraschen. Nach dem 18. April - dem anvisierten Tag der Berichtsvorlage - könnten sich dann viele Experten ein Beispiel an Loop Capital und Jefferies nehmen und ihr Kursziel hochschrauben. Dies geschah bereits, nachdem Netflix die Bücher mit den Daten zum letzten Geschäftsquartal 2023 öffnete.
Es war besonders das starke Abonnenten-Wachstum von 13 Millionen neuen Kunden, das die Aktionäre im Januar begeistert hatte. Die Bemühungen des Streaming-Anbieters, das Teilen von Passwörtern zu unterbinden und damit sogenannten Trittbrettfahrern Einhalt zu gebieten, scheinen zu fruchten. Der Quartalsumsatz von Netflix stieg im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf gut 8,83 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn wuchs sogar noch deutlicher und lag bei 938 Millionen US-Dollar nach 55 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Der Gesamtgewinn im Geschäftsjahr 2023 stieg auf 5,4 Milliarden US-Dollar.
Netflix weist damit eine beeindruckende Profitabilität auf - und das in einem allgemein schwierigen Sektor, schreiben doch viele anderen Streaming-Dienste wie jene von Apple, Amazon oder Disney derzeit noch tiefrote Zahlen. Die 2022 weit verbreiteten Befürchtungen der Analysten sowie Aktionäre, Netflix sei "ausgewachsen" und könne nicht mehr an die Gewinnsteigerungen der letzten Jahre anknüpfen, scheinen sich somit zunehmend als falsch zu erweisen. So urteilt zumindest eine wachsende Anzahl von professionellen Aktienbeobachtern.
Redaktion finanzen.at
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